Slow Food erobert die Welt
Ernährung
Globale Ausrichtung von Slow Food
Ende Oktober fand in Turin der sechste internationale Slow Food – Kongress statt und hat mit Gästen aus mehr als 50 Ländern seine internationale Ausrichtung unterstrichen.
Der Internationale Rat, das Führungsgremium von Slow Food, wird nicht mehr proportional zur Mitgliederzahl eines Landes besetzt werden, sondern mit so vielen Ländervertretern wie möglich. Die 45 neuen Beiräte stammen nun aus 30 Ländern.
Wachsen will Slow Food vor allem in Afrika. Convivien und Lebensmittelbündnisse wollen zur Steigerung des Bekanntheitsgrades auf dem ganzen Kontinent Nutzgärten anlegen. Slow Food will sich auch in Asien auf die Komplexität der Lebenswelt einstellen. Der wiedergewählte Präsident Carlo Petrini: „Wir müssen in der Lage sein, China mit ins Boot zu holen.“
Die politische Rolle will Slow Food beibehalten und mit der „Arche des Geschmacks“ „einen Katalog der Produkte erstellen, die wir schützen wollen“.
Schulgärten in Uganda
Die Gärten von Terra Madre sollen die Kenntnisse von lokalen Produkten befördern. Unter anderem in Uganda werden sie angelegt. Slow Food unterscheidet dabei zwischen Schulgärten, die auch für die Schulmensen verwendet werden können, Gemeinschaftsgärten, die für den Eigenverbrauch bestimmt sind, und städtischen und vorstädtischen Gärten, die für den lokalen Markt produzieren.
Der Schulgarten in Uganda erreicht derzeit schon 620 Kindern in 17 Schulen. Im Vordergrund steht das Vorleben eines positiven Bildes, denn undisziplinierte Kinder werden oft zu Gartenarbeit „verdonnert“, so dass das Image der Landbewirtschaftung stark gelitten hat. Die praktische Arbeit im Garten wird mit Unterrichtsstunden begleitet, um den Wert der landwirtschaftlichen Produkte wieder in den Mittelpunkt zu stellen.
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roRo