Smoothies: Zwischen Saft und Obst

Ernährung

Obst ist die preisgünstigere Alternative

Mittlerweile platziert der Handel immer mehr Smoothies der Eigenmarken neben die Markenklassiker. Am auffälligsten ist der Preisunterschied. Für die Qualitätsanalyse müssen die Verbraucher daher schon genau auf das Etikett schauen, ob sie für das gute Geld auch gute Qualität bekommen. Der Smoothies-Markt boomt – auf 430 Millionen Euro schätzt ihn der Handel.

Wie gut ist das Obst aus der Flasche?
Smoothies im ObstkorbDie Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat angesichts des sämigen Booms noch einmal genauer hingeschaut. „Frisches Obst und Gemüse ist den fruchtigen Trendprodukten aufgrund seiner zahlreichen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe in vielerlei Hinsicht überlegen und auf keinen Fall vollständig ersetzbar. Außerdem ist es meist wesentlich preisgünstiger. Doch kann ein guter Smoothie gelegentlich bis zu zwei Portionen Obst bzw. Gemüse pro Tag ersetzen, beispielsweise unterwegs oder wenn frische Produkte nicht zur Verfügung stehen.“, sagt Dr. Helmut Oberritter, Wissenschaftlicher Leiter der DGE.
Frisches Obst und schonend gegartes Gemüse sind in ihrer Vielfalt durch nichts zu ersetzen. Nur sie haben das volle Spektrum an Nährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, einen geringen Energiegehalt und ein großes, sättigendes Volumen. Das kann auch kein Werbeversprechen der Trendgetränke wett machen.

Der Inhalt macht den Unterschied
Wenn in einem Smoothie der Gehalt an Fruchtsäften überwiegt, dann will die DGE diese Produkte ernährungsphysiologisch eher wie Saft bewerten. Damit könnten sie gelegentlich eine Portion Obst oder Gemüse ersetzen. Besteht ein Smoothie maximal zur Hälfte aus Saft und mindestens zur Hälfte aus Mark, Püree oder kleinen Stückchen, dann kann der „Drink“ auch schon mal zwei Portionen Obst oder Gemüse ersetzen. Das gilt nach Ansicht der DGE aber nur, wenn nicht noch zusätzlich Zucker und Zusatzstoffe wie Aromen, Farbstoffe oder Konservierungsstoffe beigemengt sind. Natürlich sollen auch keine isolierten Nährstoffe zugesetzt sein.
Ein Problem macht die DGE in der Aufkonzentrierung durch Wasserentzug aus. Damit geht das für die Sättigung wichtige Volumen verloren und die Energiedichte nimmt zu. Würde das Prinzip der Aufkonzentrierung konsequent weitergedacht, endet man dann bei der Pille oder dem Pulver, also bei einem Nahrungsergänzungsmittel.

„5 am Tag“: Handliche Portionsgrößen

1 Portion / Stück Obst/Gemüse

100 – 200 g

Fertiggericht / Obst

125 g

Trockenobst und Nüsse (geschält und ungeröstet)

25 g

Fertiggericht / Gemüse roh

100 g

Gemüse roh (Rohkost, Salate)

100 – 200 g

Fertiggericht / Gemüse gegart

200 g

Gemüse gegart

100 – 200 g

Obst-/Gemüsesaft (1 Glas)

100 – 200 ml

Q: DGE Info 10.10.07

roRo; Foto: roRo

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