Sonnenblumenöl im Test

Ernährung

Sonnenblumenöl muss nicht teuer sein

Etwa jedes vierte verkaufte Speiseöl in Deutsch­land ist ein Sonnen­blumen­öl. Als Allround-Öl eignet es sich für die kalte und warme Küche – etwa für Salatdres­sings, zum Backen und zum Dünsten. Doch taugt das Öl auch zum Braten, so wie es auf vielen Flaschen steht? Der Test von 28 Sonnenblumen­ölen zeigt: Nur 6 Öle haben wirk­lich gute Brat­eigenschaften. Die Tester haben zudem geprüft, wie die Öle schme­cken – und haben alle Produkte verkostet. Außerdem haben sie die Öle auf Schad­stoffe untersucht und geprüft, wie gut sie mit Vitamin E versorgen. Die Ergeb­nisse reichen von gut bis mangelhaft. Erfreulich: Unter den guten sind viele güns­tige Öle.

Ein „gutes“ Sonnenblumenöl ist schon für 1,49 Euro pro Liter zu haben, die gleiche Menge eines „mangelhaften“ Bio-Öls aus Sonnenblumenkernen kostet hingegen 8,50 Euro. Bei einem Test von 16 raffinierten und 12 kaltgepressten Sonnenblumenölen fand die Stiftung Warentest 13 „gute“, 13 „befriedigende“, ein „ausreichendes“ sowie ein „mangelhaftes“ Öl. Veröffentlicht sind die Ergebnisse in der November-Ausgabe der Zeitschrift test.

13 der 28 Testkandidaten schneiden „gut“ ab, vor allem raffinierte, günstige Öle. Bei den kaltgepressten, die im Vergleich fast alle deutlich teurer sind, stellten die Tester sehr viel häufiger Fehler beim Verkosten fest. Typisch für sie ist ein deutlich nussiges, kerniges Aroma. Fünf hatten aber einen leicht schalig-modrigen, holzigen oder verbrannten Geruch und Geschmack. Ein kaltgepresstes, mit Wasserdampf behandeltes Bio-Sonnenblumenöl für 8,50 Euro pro Liter schmeckte stark ranzig, oxidiert und alt. Außerdem schnitt es auch in der chemischen Qualität schlecht ab. Das Urteil der Tester: “Mangelhaft“.

Auch unter den raffinierten Sonnenblumenölen gab es ein teures Schlusslicht, das nicht nur wegen seines unausgewogenen, leicht oxidierten und leicht ranzigen Geruchs und Geschmacks negativ auffiel. Es hatte auch den höchsten Gehalt an ungesunden Transfettsäuren und enthielt einen durch die Raffination entstandenen Schadstoff. Insgesamt war dieses Bio-Öl damit nur „ausreichend“.

Weichmacher, Lösemittel, Schwermetalle und Arsen fanden die Prüfer nicht. Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Pestizide haben die Hersteller im Griff. Bei allen raffinierten Ölen wiesen die Tester aber Schadstoffe nach, die bei der Raffination entstehen können. In einigen Ölen wiesen die Tester auch Mineralöle nach.

Nur ein natives Bio-Sonnenblumenöl eignet sich besonders zum Braten.

Stiftung Warentest

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