Steigende Gefahr der Ernährungsarmut

Ernährung

Zu wenig Geld für gesunde Ernährung

In der aktuellen Antwort an die Links-Partei scheibt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), dass „bei informiertem, preisbewusstem Einkauf eine gesunderhaltende Ernährung aus dem Regelbedarf“ möglich sei. Das stehe im Widerspruch zum eigenen Wissenschaftlichen Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE), dem höherwertige Lebensmittel wie Obst und Gemüse zu teuer und energiedichte Lebensmittel zu preiswert sind.

Die Ernährungsorganisation „foodwatch“ kritisiert das BMEL mit seiner Aussage. Sprecherin Luise Molling erklärte am Dienstag: „Die Bundesregierung verpasst Millionen armutsbetroffener Menschen in Deutschland eine Ohrfeige. Wer gesund essen wolle, müsse eben Ernährungsratgeber lesen und an anderer Stelle den Gürtel noch enger schnallen: Diese Empfehlung aus dem Ernährungsministerium ist nicht nur realitätsfern, sondern ignoriert die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Mangelernährung und deren katastrophalen Folgen insbesondere bei Kindern.“ Auch die Umstellung auf ein Bürgergeld verspreche keine Besserung: „Statt in Zeiten steigender Lebensmittelpreise den Menschen eine gesunde Ernährung zu ermöglichen, macht die Bundesregierung mit dem Bürgergeld weiter, wo sie mit Hartz IV aufgehört hat: mit staatlich verordneter Ernährungsarmut.“

Um eine vernünftige Datengrundlage zu erhalten, sollten die Kosten für eine „gesunde Ernährung“ ermittelt und der Regelsatz für das Bürgergeld entsprechend angepasst werden.

roRo

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