Strategien für die Folatversorgung
Ernährung
Positionspapier der DGE zu Folat
Fast alle Deutschen nehmen über die Nahrung zu wenig Folat auf. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat sich deshalb mit anerkannten Wissenschaftlern kritisch mit Strategien zu einer verbesserten Folatversorgung in Deutschland auseinandergesetzt.
Folat: Nur zu 55 Prozent gedeckt
Laut Ernährungsbericht 2004 liegt die Folatzufuhr unterhalb von der DGE empfohlenen Menge von 400 Mikrogramm Folat-Äquivalent. Im durchschnitt werden nur 55 Prozent der D-A-CH Referenzwerte erreicht. Als Folat werden die in der Nahrung vorkommenden, natürlichen Vitaminverbindungen bezeichnet. Davon abzugrenzen ist die synthetisch hergestellte und in Nahrungsergänzungsmitteln sowie in Medikamenten enthaltene Folsäure. Das wasserlösliche B-Vitamin hat wichtige Aufgaben bei der Zellteilung und Blutbildung. Ferner werden Folat und Folsäure positive Wirkungen zur Prävention von Neuralrohr-Fehlbildungen (offner Rücken) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zugesprochen. Zur Vorbeugung von Neuralrohrdefekten sollen Frauen, die beabsichtigen, schwanger zu werden, zusätzlich 400 Mikrogramm Folsäure in Form von Supplementen aufnehmen. Während der Schwangerschaft wird eine Zulage von 200 Mikrogramm je Tag empfohlen, um den Folatbedarf des Feten zu decken.
Die geringe Bioverfügbarkeit von Folat aus der Nahrung (50 Prozent) sowie Zubereitungsverluste in Höhe von 35 Prozent erschweren es, die empfohlene Zufuhrmenge zu erreichen. Dies ist nur über eine gezielte Lebensmittelauswahl – reichlich Obst und Gemüse, sowie Vollkornprodukte – möglich. Die empfohlene Folsäuremenge kann nur über entsprechend angereicherte Lebensmittel oder Supplemente erreicht werden.
Neben den erwarteten positiven Wirkungen einer Erhöhung der Folataufnahme werden auch mögliche negative Wirkungen einer zu hohen Aufnahme diskutiert.
Das Positionspapier der DGE mit der Abwägung zwischen Nutzen und eventuellen Risiken steht jetzt im Internet zur Verfügung: http://dge.de/pdf/ws/DGE-Positionspapier-Folatversorgung.pdf
DGE