Sympathikus und Parasymphatikus am Tisch

Ernährung

Vegetativer Stress und unser Essen

Die Nervenstränge des Menschen arbeiten bedingt durch Helligkeit und Dunkelheit zweigeteilt. Der Parasympathikus regt die Drüsenproduktion an, hilft bei der Verdauung und entspannt. Der Sympathikus hingegen holt uns morgens aus dem Bett und „polt“ uns auf „Jagd“. So beschreibt Marianne Reiß für die Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention in einem Gastbeitrag das Verhältnis zwischen Nervenkostüm und Mahlzeiten.

Die Impulsgeber haben sich in der Evolution des Menschen jedoch grundlegend gewandelt. Die Menschen sind heute zu „vegetativen Unzeiten“ wie während des Mittagstiefs oder in der Nacht durch Sport, Freizeit und Beruf aktiv. Das kann das biologische Leistungsprogramm aus dem Gleichgewicht bringen und zu einer „vegetativen Dystonie“ führen. Man ist zwar nicht krank, fühlt sich aber unwohl.

Auch, was wir essen, sendet Impulse an das Nervenkostüm. Blutzucker erhöhende Kohlenhydrate, Koffein und Alkohol aktivieren den Parasympathikus, regen die Drüsen an und erhöhen den Speichelfluss. Proteine wirken auf den Sympathikus, Fett wirke auf beiden Seiten stabilisierend.

Wer etwas „falsches“ ist, kann entweder die eine oder die andere Nervenhälfte anregen. So versucht der Heißhunger nach Deftigem das Nachmittagskränzchen mit parasympathischer Überflutung von Kaffe und Süßem auszugleichen. Umgekehrt wirkt das Eis als Dessert nach der Völlerei besänftigend.

Das vegetative Nervensystem ist mittlerweile Gegenstand der ernährungswissenschaftlichen Ausbildung. Einem entgleisten Parasympathiker kann ein Teelöffel Butter besser helfen, als Medikamente der Pharmaindustrie. Die Autorin berichtet vom Ziel des vegetativen Gleichgewichtes, das nicht immer mit Essvorgaben der gängigen Lehrmeinung übereinstimmen muss.

Lesestoff:

https://fet-ev.eu/vegetatives-nervensystem/#Das_vegetative_Nervenkostuem

Roland Krieg

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