„Tag des Cholesterins“
Ernährung
Apotheken messen den Cholestorolwert
Mitten in unserem Verdauungskanal befindet sich ein potenzieller Kandidat, der den Cholesterinspiegel senken könnte. Forscher des Französischen Instituts für Agrarforschung (INRA) haben einen Mikroorganismus entdeckt, der in der Lage ist, Cholesterin in Koprosterin abzubauen, einem nicht absorbierbaren Stoffwechselprodukt, welches mit den Fäkalien wieder ausgeschieden wird. Das Bakterium wurde bereits in den 19230e Jahren bei Tieren nachgewiesen, bisher fehlte jedoch eine Spur beim Menschen. INRA hat aufzeigen können, dass beim Menschen mit Bacteroides dorei ein anderer Mikroorganismus verantwortlich ist, als bei Tieren. Die Abbaudauer von sieben Tagen ist aber vergleichbar. Die Aktivitäten variieren jedoch von Person zu Person sehr unterschiedlich.
Testen lassen
Trotzdem hat das Bakterium nicht verhindert, dass zu viel Cholesterol im Blut ist. Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgekrankheiten (DGFF – Lipid-Liga) will daher am 27. Juni die Bevölkerung mobilisieren, ihren Cholesterinwert in Apotheken messen zu lassen.
Zu viel Cholesterol im Blut: Das trifft auf 40 Prozent der Männer und auf 26 Prozent der Frauen in Deutschland zu. Bei den über 70-jährigensind 45 Prozent der Männer und sogar 56 Prozent der Frauen betroffen. Hohe Konzentrationen von LDL- und niedriges HDL-Cholesterol stellen gesicherte Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar. In Deutschalnd war 2006 fast jeder zweite Todesfall auf eine Erkrankung des Kreislaufsystems zurückzuführen.
Weil jedoch kaum jemand seinen Cholestorolwert kennt, hat die Lipid-Liga zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) aufgerufen, sich testen zu lassen.
Werte sind individuell
Es gibt aber keinen einheitlichen Grenzwert, ab dem sich eine Gefahr einstellt. Werte jenseits von 200 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) Blut jedoch sind Anlass, zwischen „bösem“ LDL und „gutem“ HDL unterscheiden zu lassen. Je nach weiter vorliegenden Risikofaktoren wird dann ein LDL-Zielwert festgestellt. Bei nur einem Risikofaktor kann der LDL-Wert bei 160 mg/dl tolerabel sein. Bei zwei oder mehr Risikofaktoren sollten es nicht mehr als 130 mg/dl sein. Wer Diabetes hat, sollte den Wert von 70 mg/dl nicht überschreiten.
Die beste Vorbeugung liegt in der richtigen Ernährung, wobei nicht nur auf rotes Fleisch, fette Wurstwaren oder Eier verzichtet werden sollte. Gesättigte Fettsäuren und trans-Fettsäuren können den LDL-Spiegel auch nach oben treiben.
Bei tierischen Lebensmittel rät die DGE dazu, auf fettarme Produkte zurückzugreifen. Ausnahme ist fettreicher Fisch, der mit seinen Omega-3-Fettsäuren einen günstigen Einfluss auf die Blutfettwerte hat.
VLE