Tag des deutschen Apfels
Ernährung
Mehr als 40.000 Miniapotheken werden verschenkt
Heute erhalten Pendler und Passanten in fünf
Großstädten insgesamt 40.000 Äpfel geschenkt. Zum dritten Mal wird am 11.
Januar der „Feiertag“ „Tag des deutschen Apfels“ zelebriert. Die deutschen
Erzeugerorganisationen erinnern die Konsumenten mitten im Winter an eines der
beliebtesten Obstsorten, das dank guter Lagerung die Menschen auch in der
kalten Zeit mit Vitaminen versorgt.
Rund 18 Kilogramm Äpfel verspeist der
Durchschnittsdeutsche im Jahr. Der Aktionstag will auf die regionale Vielfalt
der Äpfel aufmerksam machen – da ist vom Braeburn bis zum Wellant für jeden der
passende Geschmack dabei.
In diesem Jahr findet die Aktion in Berlin, Dresden,
Düsseldorf, Hannover und München statt.
In Satteltaschen gen Westen
“An apple a day
keeps the doctor away.” Zwar haben die britischen Nachbarn diesen
griffigen Spruch entwickelt, aber bereits unter den griechischen und
germanischen Göttern bescherte der Apfel den Genießern ewige Jugend. Martin
Luther entschied sich auch für einen Apfelbaum, den er am Tage vor dem
Weltuntergang pflanzen wollte. Der Vitamin C-Gehalt ist sortenabhängig, aber
bei allen Äpfeln liegen die Kohlenhydrate in Form leicht löslichen
Fruchtzuckers und Traubenzuckers vor. Das liefert schnell Energie für den
Körper. Die Ballaststoffe Cellulose und Pektin sorgen für ein schnelles
Sättigungsgefühl, binden Giftstoffe im Darm und fördern die Verdauung.
Mit 58 Kalorien pro 100 g Apfel kann er jederzeit
sorgenfrei genossen werden. Die meisten Vitamine und Mineralstoffe sitzen
direkt unter der Haut: Also gut waschen und zusammen mit der Schale essen. Es
waren natürlich die Römer, die den Apfel (Malus sieversii) in Europa verbreiteten.
Sie brachten die Apfelbäume aus Griechenland mit. Dorthin reiste der Apfel
wahrscheinlich in Satteltaschen als Reiseproviant aus dem fernen Kasachstan.
Die Hauptstadt Alma-Ata heißt übersetzt „Vater der Äpfel“. Mit dem europäischen
Holzapfel Malus sylvestris hat jener Apfel nicht viel zu tun gehabt. Richtig
verbreitet wurde der Apfel in Klostergärten, weshalb der Apfel nachträglich an
den biblischen Baum der Erkenntnis gelangte. Die Bibel selbst gibt keine
Auskunft über die gereichte Frucht.
Der Apfel braucht Zeit
Vor Beginn einer neuen Apfelsorte stehen, natürlich,
Äpfel. Besser gesagt die Apfelkerne. 10.000 Apfelkerne. Daraus entwickeln sich
8.000 Sämlinge, die auf Krankheitstoleranz und gutem Wuchs hin begutachtet
werden. Nur 2.000 Sämlinge bestehen diese erste Prüfung als veredelte
Neuzüchtung. In der ersten Vorprüfung, die 6 bis 10 Jahre dauert, werden die
Äpfel auf gute Fruchtqualität und der Baum auf gute Wuchseigenschaften geprüft.
Die meisten werden verworfen und es bleiben 20 Neuzüchtungen übrig.
Diese Neuzüchtungen kommen in die Leistungsprüfung, die vom 11. bis zum 20.
Jahr dauert. Hier werden die Sorten auf ihre Anbaufähigkeit getestet und die
Äpfel auf ihre Lager- und Konsumfähigkeit. Wird alles zur Zufriedenheit
bestanden, dann hat eine neue Sorte es geschafft. Nach 20 Jahren.
Lesestoff:
Mehr über Äpfel aus Deutschland finden Sie unter www.genau-dein-obst.de
Hier finden sie einen Bericht von Herd-und-Hof.de über
einen modernen Apfelbaubetrieb im Rheinland
Roland Krieg, Foto: roRo