Tausende Stadien voller Obst und Gemüse

Ernährung

Obst- und Gemüsemarkt 2014

Weltweit wurden im letzten Jahr 970 Millionen Tonnen Obst und 820 Millionen Tonnen Gemüse erzeugt. Zusammengerechnet füllte diese Menge 4.000 Mal das Berliner Olympiastadion, berechnete Messechef Christian Göke zur Eröffnung der Fruit Logistica. Seit Jahren steigt die Produktion an.

Obstmarkt 2014

Die Obsternte in Europa fiel im letzten Jahr ähnlich gut aus wie im Vorjahr und erreichte fast 38 Millionen Tonnen. Zuwächse gab es vor allem beim Kernobst. Äpfel konnten mit neun Prozent zulegen, während Birnen um zwei Prozent abfielen. Auch Steinobst legte um sieben Prozent zu und überforderte die Märkte schon vor dem russischen Embargo im Juni und Juli.

Beim Baumobst wurde in Deutschland so viel geerntet wie nie zuvor, teilt die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft AMI mit. Und das bei anhaltend rückgängigen Anbauflächen. 37 Prozent mehr Äpfel, Süßkirschen und Zwetschen drückten die Preise. Der hohe Anstieg wirkt aber überzeichnet, weil im Jahr 2013 die kleinste Steinobsternte der vergangenen 13 Jahre verzeichnet wurde. Viele Diskussionen gab es über die Äpfel 2014. Von den Bäumen wurden 1,12 Millionen Tonnen mehr geerntet als im Vorjahr. Das Fünfjahresmittel wurde um 22 Prozent übertroffen. Zeitweise waren Erntekisten und Lagerkisten so knapp, dass auf eine Pflücke verzichtet wurde. Der Lebensmittelhandel reagierte schon früh mit Angebotspreisen, um die Ware loszuschlagen. Im Übergang zum Jahr 2015 haben nur wenige Sorten höhere Preise erzielt.

Gemüsemarkt 2014

In der EU dürften nach ersten Einschätzungen vier Prozent mehr geerntet worden sein. 63 Millionen Tonnen stehen auf der Waage. Mit 18,5 Millionen Tonnen sind Tomaten das wichtigste Gemüse. Zwei Drittel gehen aber in die Verarbeitung. Es folgen Zwiebeln und Möhren mit jeweils fünf Millionen Tonnen und vier Millionen Tonnen Kopfkohl. Nordwesteuropa und der Mittelmeerraum konnten früh mit der Ernte beginnen, was den Markt belastete.

Die Marktproduktion von deutschem Gemüse hat mit 3,9 Millionen Tonnen das höchste Ergebnis der letzten 25 Jahre erzielt.

Importe nach Deutschland

Wegen der guten heimischen Ernte sind die Importe von Obst und Gemüse nach Deutschland leicht gesunken. Im Gemüsesektor konnten nur Paprika und Gurken ein Importplus verzeichnen. Spanien und die Niederlande bleiben die wichtigsten Lieferländer. Obst aus gemäßigten Breiten wurde rückhaltender importiert, die Nachfrage nach exotischen Früchten hingegen blieb konstant.

Der Konsum

Fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag schaffen die Deutschen noch immer nicht. Mit 85,4 Kilogramm Frischobst pro Haushalt haben die Bundesbürger zwei Prozent weniger nach Hause genommen als im Vorjahr. Wertmäßig haben sie mit 153,56 Euro fünf Prozent weniger ausgegeben. Allerdings lagen die Preise im ersten Halbjahr durch ein knappes Angebot auf dem höchsten Niveau seit 2006. In dieser Zeit haben sogar die Äpfel als beliebtestes Obst leicht verloren. Erst der Preisrückgang ab August erzielte höhere Einkaufsmengen als 2013.

Frischgemüse hingegen konnte ein Nachfrageplus von zwei Prozent verzeichnen. Jeder Haushalt kaufte durchschnittlich 70,3 Kilogramm ein. Die Verbraucherausgaben sanken leicht um ein Prozent auf 147,76 Euro. Möhren und Zwiebeln bleiben auf dem ersten Platz. Gurken und Paprika konnten ein Plus von vier Prozent erzielen. Den stärksten Zuwachs verzeichnete Spargel mit zehn Prozent.

roRo

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