„Technisch hergestellte Nanomaterialien“

Ernährung

EP lehnt Kommissionsdefinition zu Nanomaterialien ab

Am Mittwoch hat das Europäische Parlament mit 402 zu 258 Stimmen bei 14 Enthaltungen die Definition der Kommission zu „technisch hergestellten Nanomaterialien in Lebensmitteln“ abgelehnt. In einer delegierten Rechtsakte konnte die Komission den Begriff näher beschreiben und stieß auf den Argwohn der Parlamentarier.

Nanomaterialien können als Zusatzstoffe bereits in Lebensmittel enthalten sein. Die wollte die Kommission nicht durch eine „nano“-Kennzeichnung verunsichern, was wiederum die Parlamentarier als Verunsicherung und Irreführung bezeichneten. Carl Schlyter von den schwedischen Grünen sieht darin eine Aufweichung des bereits erlassenen Basisbeschlusses zur Kennzeichnung von Nanopartikeln.

Strittig ist auch der Schwellenwert, ab dem Materialien als Nanomaterialien definiert sind. Nanopartikel sind kleiner als 100 Nanometer, so die Verordnung 2011/696/EU; aber neben der Größe spielt auch die Größenverteilung eine Rolle. Wenn mindestens 0,15 Prozent der Teilchen kleiner als 100 Nanometer sind, dann schlägt das Scientific Committee on Emerging and Newly Identified Health Risks (SCENIHR) die Bezeichnung des Materials als Nanomaterial vor. Die EFSA schlägt bei der Verwendung in Lebensmitteln einen Schwellenwert von zehn Prozent vor, während die Kommission bis zu 50 Prozent geht – zu viel für das Parlament

Die Kommission muss nun einen neuen Vorschlag machen.

roRo

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