Thais freuen sich auf italienische Äpfel

Ernährung

Gala statt Chom Pu?

Der Rosenapfel sieht sehr birnenförmig aus, ist knallrot und sehr wässrig. Eugenia javanica wird in Thailand „Chom-pu“ gerufen und als Java- oder Rosenapfel bezeichnet. In Europa ist die Pflanze mehr ein immergrünes Ziergewächs. Die exotischen Früchte müssen zeitnah verzehrt werden, weil sie leicht verderben. Daher sind sie im Handel als Frucht auch nicht erhältlich. Chom Pu ist botanisch alles andere als ein Apfel und gehört bei den Rosengewächsen in die Ordnung der Myrtenartigen.

Der Begriff „Rosenapfel“ kann verwirren. Es gibt tatsächlich einen Berner Rosenapfel, der zu Malus domestica, demn Kulturapfel gehört: Der Berner Rosenapfel, den der Botaniker Adam Baumann 1870 zufällig auf seinen Grundstück fand.

Thailänder kennen den europäischen Apfel von zu Hause aus nicht. Haben ihn aber über gegenseitigen Tourismus kennen gelernt und wollen die europäischen Früchte auch in Südostasien genießen. Für die Saison 2020/21 hat Italien erstmals den Exportzugang für Äpfel nach Thailand erhalten. Nach mehr als einem Jahr Vorarbeit der Erzeugerorganisation CSO und der italienischen Politik ist das Exportprotokoll für italienische Äpfel im April im Thailändischen Amtsblatt erschienen.

Die thailändische Inspektionsreise zur Schädlingsrisikobewertung war bereits im September 2019 in Italien auf den Betrieben unterwegs. Die können jetzt während des Sommers in der Produktionsphase die Kontrollen durchführen, sich in die Exportliste eintragen, um ab der nächsten Apfelernte ihre Ware nach Thailand zu verschiffen.

Um italienische Äpfel im Land des Lächelns bekannt zu machen wird es eine Kampagne für „Made in Italy“ geben. Der Apfel ist nur der Anfang. Läuft alles glatt, sollen bald auch Kiws, Birnen, Tafeltrauben und Zitrusfrüchte folgen.

Roland Krieg

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