Tilapiafilet ist nicht rot
Ernährung
Roter Tilapia ist unzulässig behandelt
Der Großhandel hat dem Verbraucherministerium in Schleswig-Holstein bestätigt, dass es eine starke Nachfrage nach rotem Tilapiafilet gibt, weil es sich besser verkaufen ließe. Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländlichen Raum hingegen rät Verbrauchern, sich nicht von einer roten Färbung täuschen zu lassen. Eine bräunlich-rote bis kirschrote Färbung des Fischfleisches insbesondere der Mittelgräte könne ein Hinweis auf unzulässigen Kohlenmonoxideinsatz bei der Schlachtung und Verarbeitung sein.
Betroffen ist Tilapia aus China und Vietnam
Tilapia ist ein Speisefisch, de zur Familie der Barsche gehört und ursprünglich vom afrikanischen Kontinent kommt. Heute wird der Fisch aber vorwiegend im asiatischen Raum in Aquakulturen gezüchtet und weltweit vermarktet. Normalerweise ist das Fleisch zartrosa gefärbt.
Auf Fischfarmen wird aber teilweise Kohlenmonoxid zur Betäubung von Fischen vor der Schlachtung eingesetzt und bewirkt eine stabile Rotfärbung der Fischmuskulatur. Diese Färbung kann auch durch spätere Behandlung mit Kohlenmonoxid in einem speziellen Räucherprozess erreicht werden. Hier handelt es sich um eine Irreführung der Verbraucher. Daher ist der Einsatz von Kohlenmonoxid zur Farbstabilisierung von Muskelfleisch in der Europäischen Union nicht zulässig und wird als Anwendung eines nicht zugelassenen Zusatzstoffes bewertet. Diese Fischereierzeugnisse dürfen in der EU nicht vermarktet werden. Außerdem kann die Färbung über den tatsächlichen Frischezustand der Fischereierzeugnisse hinweg täuschen, dann kann beim Verzehr sogar eine gesundheitliche Beeinträchtigung für Verbraucher die Folge sein.
Hintergrund
Bei amtlichen Proben aus dem Groß- und Einzelhandel in Schleswig-Holstein wurde mittlerweile in drei von 17 tiefgekühlt angebotenen Tilapiafilets, die aus Vietnam bzw. China stammten, ein braunrote bis kirschrote Färbung verbunden mit ungewöhnlich hohem Kohlenmonoxidgehalt nachgewiesen.
MLUR SH / roRo