Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
Ernährung
VZ NRW mit Aktion gegen Lebensmittelverschwendung
Hartes
Brot, einen abgelaufenen Joghurt oder den Essensrest vom Vortag in die Tonne zu
befördern ist leicht, dafür zu sorgen, dass kein Lebensmittelmüll entsteht,
fällt vielen hingegen angesichts des Überangebots im Handel schwer. 80 Kilo
Lebensmittel pro Kopf wandern jährlich in die Tonne. Zwei Drittel davon sind
vermeidbar, wenn möglichst nur benötigte Produkte gekauft und anschließend
sachgerecht gelagert und zubereitet werden. Anlässlich des Welternährungstags ab
16. Oktober macht die Verbraucher-zentrale NRW in ihren örtlichen
Beratungsstellen mit einer Plakatserie auf die Wertschätzung von Lebensmitteln
im Haushalt aufmerksam. Um künftig die wachsende Bevölkerung weltweit satt zu
bekommen, muss die Wegwerfquote drastisch reduziert werden. Denn je weniger
Lebensmittel vergeudet werden, desto mehr Ressourcen – etwa Acker- und
Weideland und Produktionskapazitäten – sind frei, um auch hungernde Menschen zu
versorgen. Von daher geht die Vermeidung von Verschwendung alle in der
Lebensmittelkette an – von der Landwirtschaft über die Lebensmittelindustrie
bis hin zum Handel sowie zur Gastronomie – und macht auch vor den Konsumenten
nicht halt. „Wer weniger an Essbarem wegwirft, sorgt mit dafür, dass die
Überproduktion von Lebensmitteln eingedämmt und der eigene Geldbeutel geschont
wird“, erklärt die Verbraucherzentrale NRW. Kleine sorgsame Kniffe gegen die
Verschwendung von Lebensmitteln entfalten auf Dauer beim Kauf und in der Küche
ihre entlastende Wirkung:
Clever und kundig Einkaufen: Sinnvoll ist, vorher Vorräte zu checken und eine Liste mit den benötigten Zutaten zu schreiben, um überflüssige Spontankäufe zu vermeiden. Auch der Griff zu Sonderangeboten spart kein Geld, wenn überschüssige Lebensmittel später im Müll landen. Doch egal ob frisch oder konserviert – nicht immer müssen Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums entsorgt, sondern können noch bedenkenlos verarbeitet und verzehrt werden. Vorher empfiehlt sich ein Geruchs- und Geschmackstest.
Makellosigkeit ist schnuppe: Krumme Gurke, schorfiger Kürbis oder Apfel mit harter Schale – entspricht das Aussehen nicht der Norm, werden große Mengen an Obst und Gemüse bereits im Handel vielfach aussortiert oder von den Käufern links liegengelassen. Qualitativ stehen die narbigen oder deformierten Produkte ihrer makellosen Konkurrenz jedoch in nichts nach. Zudem: Warum zu Fremdartigem aus der Ferne greifen? Ein leckeres Gericht aus regionalen Produkten statt aus weit gereisten Exoten – etwa Drachenfrüchte – zuzubereiten, ist ökologisch und geschmacklich meist die bessere Wahl.
Lebensmittel durchaus von gestern: Brot- und Backwaren von gestern sind so lecker wie am ersten Tag und oft sogar bekömmlicher. Damit sie lange halten, kommt es auf die richtige Lagerung und Verarbeitung an. Baguette und Brötchen werden in einer Plastiktüte wieder weich und durch Aufbacken erneut schön knusprig. Hartes Brot verwandelt sich eingeweicht bei vielen Zubereitungen von einer Zumutung für die Zähne in eine geschmackvolle Zutat – etwa beim Klassiker „Armer Ritter“, in Frikadellen oder trendig im toskanischen Brotsalat.
Vorräte richtig halten, nicht unnötig horten: Um zu vermeiden, dass Lebensmittel im Kühl- oder Küchenschrank schlecht oder schimmelig werden, müssen sie verschlossen und hygienisch sauber gelagert werden. Sonst haben Bakterien und Keime leichtes Spiel als Verderber. Wer den Überblick über seine Vorräte behält, kann auch aus angebrochenen und übrig gebliebenen Zutaten kreative Gerichte zaubern. Reste vom Tisch eignen sich gut verpackt und gekühlt beziehungsweise eingefroren auch für Mahlzeiten am nächsten Tag oder zu einem anderen Zeitpunkt.
Lesestoff:
Weitere Hinweise, wie aus der Gering- eine Wertschätzung von Lebensmitteln wird, finden Interessenten kostenlos im Internet unter www.vz-nrw.de/lebensmittelverschwendung
VZ NRW (Text und Bild)