Trichinellose in sächsischen Wildschweinprodukten
Ernährung
04.04.13 Trichinellose in sächsischen Wildschweinprodukten
In der Zeit vom 23. März., 26. März und 27. März sind
Wildschweinfleisch und Wildschweinknacker, bei denen nicht auszuschließen ist,
dass es Trichinellenlarven enthält, in den Verkaufsmobilen der Firma Mario
Steinert "Frischgeflügel, Eier und Wild GmbH" unverschuldet in den
Handel gelangt.
Das Gesundheitsamt des Landkreises Görlitz fordert die Bürger auf, die in
diesem Zeitraum die o.g. Produkte verzehrt haben, sich umgehend bei Hausärzten
bzw. Notfallambulanzen vorzustellen. Eine prophylaktische Therapie einer
möglichen Trichinellen-Erkrankung wird im Zusammenhang mit dem Verzehr der oben
genannten Produkte empfohlen. Frühsymptome können insbesondere Übelkeit,
Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen sein.
Eine Information des Gesundheitsamtes an versorgende Ärzte und Krankenhäuser
des Freistaates ist erfolgt.
Info-Telefon für Betroffene
Seit heute können sich betroffenen Bürger über die Hotline 03581 663-2676
informieren.
Das Telefon ist vorerst noch bis zum 4.04.2013, täglich von 9 bis 16 Uhr
besetzt.
Das Robert Koch-Institut hat deshalb eine aktualisierte Empfehlung für Ärzte herausgebracht.
Der aktualisierte RKI-Ratgeber für Ärzte zur Trichinellose gibt Medizinern, bei denen sich Personen vorstellen, die die genannten Produkte verzehrt haben, Entscheidungshilfen zur labordiagnostischen Untersuchung und Behandlung. So ist es unter bestimmten Bedingungen auch bei nicht erkrankten Betroffenen sinnvoll, eine medikamentöse Therapie durchzuführen. Die Entscheidung für eine Behandlung ist abhängig vom zeitlichen Abstand zwischen Verzehr der mutmaßlich Trichinellen-kontaminier-ten Produkte und Vorstellung beim Arzt, dem klinischen Bild und den Laborbefunden.
Das RKI rät Betroffenen aufgrund der möglichen Schwere der Erkrankung ebenfalls, unbedingt ärztlichen Rat einzuholen. Ärzte, bei denen sich Betroffene vorstellen, können sich für Rücksprachen an das Gesundheitsamt Görlitz und für medizinische Beratung an das Bernhard-Nocht-Institut wenden.
Die Herausgabe der Reihe RKI-Ratgeber für Ärzte durch das Robert Koch-Institut erfolgt auf der Grundlage des § 4 Infektionsschutzgesetz. Die Ratgeber werden in Zusammenarbeit mit den Nationalen Referenzzentren, Konsiliarlaboratorien und weiteren Experten erarbeitet. Die Publikation erfolgt im Epidemiologischen Bulletin und im Internet. Das RKI hält aktuell Ratgeber für über 40 Krankheiten und Infektionen bereit und veröffentlicht bei Bedarf Aktualisierungen.
Weitere Informationen:
Informationen des Landkreises Görlitz „Aufruf an die Bevölkerung – Verdacht Trichinellosenerkrankung / Info-Telefon/ Was ist Trichinellose?“: www.kreis-goerlitz.de
Presseinformationen des Landratsamtes Görlitz: www.gesunde.sachsen.de/20845.html
Robert Koch-Institut, RKI-Ratgeber für Ärzte und weitere Informationen: www.rki.de > Infektionskrankheiten A-Z > Trichinellose
Bernhard-Nocht-Institut: www.bni-hamburg.de
Bundesinstitut für Risikobewertung: www.bfr.bund.de > Themen A-Z > Trichinellose
VLE / RKI / roRo