Uran: WHO, BfR, UBA oder Foodwatch?

Ernährung

Grenzwert für Uran im Wasser in Planung

Uran ist ein ubiquitäres Schwermetall, das sowohl radiologisch als auch chemisch giftig auf den menschlichen Körper wirkt. Es kommt natürlicherweise in Boden, Wasser und Luft vor. Je nach Region in unterschiedlichen Konzentrationen.

Welcher Richtwert gilt?
Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt seit 2005, einen Leitwert von 15 Mikrogramm Uran pro Liter Trinkwasser nicht zu überschreiten. Die 15 Mikrogramm werden als duldbarer Wert anerkannt, der lebenslang aufgenommen werden kann. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat diesen Wert 2007 bestätigt. Das Umweltbundesamt (UBA) empfiehlt einen niedrigeren Wert, der bei 10 Mikrogramm Uran je Liter Wasser liegt. Bei Konzentration bis zu 20 Mikrogramm soll das zuständige Wasserwerk angehalten werden, den Wert innerhalb von 10 Jahren auf 10 Mikrogramm zu senken.

Einheitliche Festlegung gewünscht
Seit März drängt das Umweltministerium Rheinland-Pfalz auf eine einheitliche Festlegung des Wertes – nicht nur in Deutschalnd, sondern europaweit.
Das Fernsehmagazin Report berief sich jetzt auf eine Untersuchung der Nichtregierungsorganisation Foodwatch, die bei 150 von 8.000 gesammelten Wasserproben Uranwerte gefunden hat, die über den UBA-Empfehlungen liegen.
Das Bundesgesundheitsministerium will nun nach Angaben der Mitteldeutschen Zeitung Grenzwerte festlegen, die auch für Trinkwasser und natürliches Mineralwasser noch nicht existieren. Die Mineralwasser-Brunnen halten sich mit einer Selbstverpflichtung an die Werte des UBA und können seit Ende 2006 Trinkwasser für Säuglinge bewerben, wenn der Wert unter zwei Mikrogramm liegt.

Rheinland-Pfalz veröffentlicht Werte
Die pfälzische Umweltministerin Margit Conrad drängt seit März auf einheitliche Werte, die sich an den Empfehlungen des UBA orientieren. Seit 2004 veröffentlicht das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz die gemessenen Uran-Werte der Gemeinden. Die aktuelle 5-seitige Liste zeigt keine Überschreitungen der WHO-Werte.
Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass Gespräche über Grenzwerte erst ganz am Anfang stünden. Ob es einen Grenzwert geben solle und wo dieser angesetzt würde, sei noch völlig offen.

Lesestoff:
Die Werte aus Rheinland-Pfalz können Sie unter www.lua.rlp.de einsehen.

VLE

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