Vergessener Portulak

Ernährung

Etwas neues auf dem Tisch

Das Körperfett soll auf Normalmaß gehalten werden, um das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall zu mindern. Die gesunde Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle und bietet immer neue Überraschungen.

Portulak mindert den Appetit
„Portulak ist eine grüne, nussig schmeckende Salatpflanze, die im Mittelalter bei uns sehr viel verzehrt wurde und dann leider in Vergessenheit geraten ist“, stellt Prof. Detlev Thilo-Körner fest, Ernährungsfachmann der Universität in Giessen über den Salat. Das Pflänzchen hat den höchsten Gehalt an Omega-3-Fettsäuren sowie an Alpha-Linolensäure, weswegen er Portulak „als biologisches Entfettungsmittel“ bezeichnet. Bereits Johannes Hartlieb, Mediziner und Kräuterexperte des Mittelalters wusste: „... aber es nymbt die Lust zu essen und dy gir der unkewsch.“ Jacobus Theodorus Tabernaemontanus sagte dem Portulak wohltuende Eigenschaften nach: „Das Kraut rohe mit Eßig wie ein Salat gegessen, bekommet dem hitzigen Magen wol...“.

Jetzt ist Saison
Portulak hat viele Namen: Gewürz- und Gemüseportulak, Postelein, Kreusel, Sauburtzel und Bürzelkraut. Es kommt aus Vorderasien und Griechenland zu uns und wird fast nur noch in Holland, Belgien und Frankreich angebaut. Dabei wächst die Pflanze sehr schnell: Zwischen Aussaat und Ernte vergehen im Freiland nur drei bis vier Wochen, im Gewächshaus sogar nur 20 Tage. Dann sind die Pflanzen maximal 40 Zentimeter groß. Die Blätter, grün, gelb oder goldgelb, werden mit einem Stückchen Stängel geerntet, der im Jahr zwei bis dreimal neue Blattmasse ausbildet. Von März bis Oktober gibt es Portulak bei uns als Freilandgemüse und war im elisabethanischen England sehr beliebt. Portulak soll nicht mitgekocht werden, weil er dann, wie ältere Blätter, Bitterstoffe bildet. In der traditionellen chinesischen Medizin, so Prof. Thilo-Körner, genießt Portulak schon seit Jahrhunderten hohes Ansehen als effektiver Schlankmacher.
Die Pflanze kann auch auf der Fensterbank gezogen werden. Gelegentlich findet man Töpfe in den Gemüseabteilungen der Supermärkte.

roRo

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