Verhaltener Start in die Gänsesaison

Ernährung

Gänsepreise nur wenig höher als im Vorjahr

Gänse werden vor allem im vierten Quartal auf die Speisekarte gesetzt. Der Start mit dem Martinstag, an dem die Bauern traditionell ihre Pacht bezahlt haben – auch in Naturalien mit einer Gans – hat in diesem Jahr allerdings verhalten begonnen, meldet Marktinfo Eier & Geflügel (MEG).

Im letzten Jahr ist der Selbstversorgungsgrad sogar noch einmal auf 13,5 Prozent gesunken. Mehr tiefgefrorene Ware kam aus dem Nachbarland Polen. Die Frostware wurde mit 3,10 Euro je kg entlohnt, während 2012 noch 4,95 Euro bezahlt werden mussten. Das hat zu einer stärkeren Nachfrage geführt. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Gänsen nahm im Durchschnitt um 100 auf 400 Gramm zu. Der von Enten sank um 100 auf 800 Gramm je Person und Jahr.

In diesem Jahr stehen die Gänsepreise weiter unter Druck. Im letzten Jahr hat Polen rund 1.000 Tonnen Gänsefleisch nach Russland geliefert, das nun auf den europäischen Markt drängt. Nach Analyse der MEG findet eine Strukturbereinigung statt. Die Brütereistatistik weist ein Plus von drei Prozent auf. Offenbar haben aber in Süddeutschland kleinere Erzeuger die Produktion aufgegeben. In vermarktungsstarken Regionen steht das Zeichen auf Wachstum. Hohe Kosten für die Weidemastproduktion setzen dem jedoch Grenzen.

Die sinkenden Futterkosten haben auch den Gänsemarkt erreicht. Anfang November wurden niedrigere Gänsepreise verzeichnet als im Vorjahr. Jetzt ziehen die Preise leicht an. Für eine frische Gans direkt vom Vermarkter müssen Verbraucher durchschnittlich 12,17 Euro je kg hinlegen und damit 0,37 Euro mehr als im Vorjahr. Die Preismeldungen reichten von 8,50 bis 15,90 Euro je kg. Spitzenpreise müssen Konsumenten in der Nähe von Ballungszentren bezahlen. Auch ökologisch gehaltene Gänse liegen im oberen Preissegment.

Die Direktvermarktung hat für Kunden kaum noch einen Preisvorteil. Im Lebensmitteleinzelhandel sind frische Gänse nur wenig teurer. Der Handel kann 12,48 Euro je kg generieren. Das sind 0,12 Euro mehr als im Vorjahr und nur noch 0,32 Euro weniger als direkt beim Bauern.

roRo

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