Verlängern „Anti-Aging“-Diäten das Leben?

Ernährung

Die Wahrheit zwischen Fakten und Fiktion

An diesem Traum verdienen viele Menschen: Der Biss in den richtigen Apfel und das richtige Gemüse auf dem Teller machen schlank und gesund. Eine besondere Zusammensetzung der Kost verlängert das Leben. Unter dem Label „Anti-Aging-Diet“ sind viele Scharlatane unterwegs, die auf gutgläubige Kunden setzen.

Mitchell Lee von der US-amerikanischen Universität Washington ist den Versprechungen auf den Grund gegangen und hat seine Ergebnisse im Wissenschaftsjournal Science veröffentlicht. Die Diäten sind kalorienarm und fettreich (ketogene Kost) und Intervallfasten sollen Alterungsprozesse verzögern. Zumindest im Labortest liegen Ergebnisse bei Mäusen, Fliegen und Hefen vor. Die Übertragung auf den menschlichen Körper steht nach Auswertung vieler Studien allerdings noch immer aus. Es bleibt unklar, ob sich bei Menschen ähnliche molekulare Effekte wie bei den Laborlebewesen einstellen. Denn selbst bei den einfachsten Lebewesen zeigt sich ein sehr komplexes Zusammenspiel verschiedener Effekte, die am Ende Erfolg versprechen.

Im Fokus steht die Hemmung der Proteinkinase „mTor“. Dahinter steht ein evolutionär konservierter Signalweg, der als Ziel für Langlebigkeit identifiziert wurde. Weitere Forschung müsse aber die zellulären und molekulären Wirkmechanismen besser verstehen und bei den Effekten zwischen den Einflüssen über die Nahrung und den Einflüssen aus der Umwelt und aus der Genetik unterscheiden.

Lesestoff:

Lee M. et al.: Separating fact from fiction for „anti-aging-diets“, Science 18 Nov 2021

www.science.org/doi/10.1126/science.abe7365

Roland Krieg  

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