Vielseitg, fleisch- und glutenhaltig

Ernährung

„Man ist, was man isst“

Im Rahmen des Ernährungssymposiums „Man ist, was man isst“ von Philips Avent Anfang November haben Prof. Berthold Koletzko, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin und Dr. Mathilde Kersting, stellvertretende Leiterin des Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE) einige überraschende Erkenntnisse für die Kinderkost zusammengestellt.

Weg von den Monobreien
Prof. Koletzko forderte die Abkehr von Monobreien: „Vielfalt in der Beikost fördert die Geschmacksentwicklung, Akzeptanz neuer Nahrungsmittel und spätere Essgewohnheiten. In dieser Hinsicht können wir von den Franzosen lernen. Dort werden die Babys bereits sehr früh mit unterschiedlichsten Gemüse- und Obstsorten gefüttert. Umfassende Studien belegen: Die hierzulande übliche einseitige Gabe von Monobreien (z.B. als Start Karottenbrei und dann die schrittweise Erweiterung des Speiseplans um weitere Lebensmittel) senken nicht das Allergierisiko. Vielmehr gewöhnen sich die Kinder an die einseitigen Geschmackserlebnisse und sind später weniger offen für Gemüse und Obstverzehr“.
Die Aussage, dass Babynahrung frei von Gluten sein müsse, hält Prof. Koletzko für falsch: „Ein Irrglaube. Eine zu frühe (vor dem 4. Monat) aber eben auch eine zu späte (nach dem 7. Monat) Glutengabe ist zu vermeiden. Im Gegenteil: Um das Risiko für Zöliakie, Typ 1 Diabetes und Weizenallergie zu reduzieren, sollte Gluten möglichst schrittweise bereits ab dem 5.-6. Monat eingeführt werden, bestenfalls während das Kind noch gestillt wird“.

Eisenbedarf über Fleisch decken
Muttermilch ist in den ersten Lebensmonaten das Beste für das Baby, doch sollte ab dem 5. Monat und nicht später als im siebten Monat Beikost eingeführt werden. Prof. Kersting: „Da Muttermilch sehr wenig Eisen enthält, müssen gestillte Kinder im zweiten Lebensjahr über 90 Prozent ihres Eisenbedarfs durch Beikost decken. Insbesondere gestillte Säuglinge sollten im 2. Lebenshalbjahr daher möglichst täglich fleischhaltige Beikost erhalten. Zudem sollte jedem Babybrei Rapsöl zugefügt werden. Studien zeigen, dass Rapsöl die optimale Quelle für die omega-3 Alpha-Linolensäure (ALA) ist, aus der im Stoffwechsel DHA gebildet werden kann. Eisen und omega-3 Fettsäuren sind vor allem füre die kognitive Entwicklung der Säuglinge sehr wichtig.“

roRo

Zurück