Vorsicht beim Bärlauchsammeln

Ernährung

Verwechslungsgefahr beim Bärlauchsammeln

Jetzt sind die Bärlauchsammler wieder unterwegs. Ab April wird das seit alters her genutzte Heil- und Gewürzkraut für die Küche gesammelt. Die Sammler müssen aber auf der Hut sein. Das Landwirtschaftsministerium in Baden-Württemberg warnt zu Saisonbeginn vor der Verwechslungsgefahr mit Blättern der Herbstzeitlosen und des Maiglöckchens. Im Zweifelsfall sollen Verbraucher die Pflanzen lieber stehen lassen, rät Landwirtschaftsminister Alexander Bonde.

Nur beim Zerreiben der Bärlauch-Blätter entsteht der feine an Knoblauch erinnernde Geruch. Ein 100prozentiger Tipp ist das aber nicht, denn die Finger nehmen den Geruch an und können später diesen vortäuschen, obwohl er gar nicht vorhanden ist.

Das Ministerium hat auch vor der Gefahr gewarnt, mit rohen Blättern wie beim Pesto Fuchsbandwürmer aufzunehmen. Waschen der Blätter sowie Einfrieren würden das Risiko nicht mindern, sondern erst das Kochen der Blätter ab 60 Grad Celsius.

Dabei handelt es sich jedoch um eine vielfach zum Saisonstart kolportierte Meldung. Das Robert Koch-Institut hat jedoch in seinem Epidemiologischen Bulletin 15 aus dem Jahr 2006 schon darauf verwiesen dass die Gefahr einer Infektion mit dem Bandwurm, die auch tödlich enden kann, vor allem bei Menschen, die in der Landwirtschaft tätig sind und bei Kontakt mit Hunden am größten ist. Zwischen 13 und 23 Infektionen gibt es jährlich. „Bei Aktivitäten im Freien wie Beeren- oder Pilze sammeln und deren Verzehr, fand sich in dieser Studie kein solcher Zusammenhang“ zu einer Erkrankung, so das RKI.

Roland Krieg

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