Warentest mit Vanilleeis
Ernährung
Warentest für Vanilleeis
Vanille ist rar im Lieblingseis der Deutschen, fasst die Stiftung Warentest ihr neuestes Ergebnis zusammen. Angaben auf den Eisverpackungen wie „Premium Vanille“ oder „Bourbon Vanille“ versprechen viel, doch halten die 22 untersuchten Verpackungen nur wenig. Zehn enthielten nur geringe Mengen und acht nur verfälschte Vanille. Zwei Produkte waren mit synthetischer Vanille aromatisiert. Entsprechend fielen die Ergebnisse aus: Nur einmal gab es „gut“, dreimal „befriedigend“ und je neunmal „ausreichend“ und „mangelhaft“.
Vanille sparsam eingesetzt
Grund für die Sparsamkeit könnten die extrem schwankenden Rohstoffpreise sein. Aktuell kostet das Gewürz zwischen 20 und 35 US-Dollar, vor sechs Jahren lag der Preis noch bei 500 US-Dollar. Ein Resultat schlechter Ernten und hoher Nachfrage.
Die Vanille aus der Retorte wird biosynthetisch aus Reis oder chemisch aus Sulfitablauge, die bei der Zellstoff- und Papierherstellung anfällt, erzeugt. Das wäre kein Problem, so die Tester, wenn die Hersteller das kenntlich machen würden. Lediglich Rewe/ja! und Botterblom versehen die Verpackung mit der Aufschrift „mit Vanillegeschmack“. Das echte Aroma aus der Vanilleschote muss mit „Vanille“ gekennzeichnet sein.
Im Test waren auch drei Bio-Eissorten, von denen zwei mit „mangelhaft“ abschnitten und das dritte „Naturice“ Hygiene- und Verderbniskeime aufwies.
Der Testsieger ist Haägen Dasz Vanilla. Einwandfrei in der Sensorik, beim Aussehen, Gefüge, Geschmack, Konsistenz und Mundgefühl. Mit 11 Euro je Liter ist es aber auch das Teuerste.
Fett und Luft
Nur acht Hersteller verwenden ausschließlich Milchfett. Sieben mischen Pflanzenfett hinzu und sieben weitere ersetzen es durch billigeres Palmkern- oder Kokosfett. Milchfett ist zwar teurer, so die Tester, doch ernährungsphysiologisch wertvoller.
Luft ist entscheidend für die Cremigkeit des Eises. Je mehr Luft eingeschlagen wird, desto cremiger ist es. Der Lufteinschlag betrug meist mehr als 100 Prozent. Das bedeutet, es war mehr Luft als Eismasse in der Packung. Der Lufteinschlag war aber kein Testkriterium – denn ob cremig oder lieber fest: das ist schließlich Geschmackssache.
Lesestoff:
Das Juni-Heft der Stiftung Warentest ist seit heute im Handel erhältlich.
roRo; Foto: Warentest