„Wasser ist das Blut der Grünen Ökonomie“
Ernährung
Wasserbedarf steigt
In der Abschlusserklärung zur Weltwasserwoche am Freitag wird vor einem Anstieg des Wasserbedarfs gewarnt. Werde am jetzigen Wasserverbrauch nichts geändert so könnte bereits im Jahr 2030 der Bedarf um 40 Prozent höher sein als das tatsächliche Angebot. Wasser, Energie und Ernährung sind ineinander verwoben, so dass eine Reihe an Forderungen aufgestellt wurde. Bis zum Jahr 2020 müssen um jeweils 20 Prozent verbessert werden: Die Effizienz der gesamten Nahrungsmittelproduktion, die Nutzung des Wassers in der Landwirtschaft, die Nutzung von Wasser im Energiesektor, die Quote des wiederverwendeten Wassers und die Senkung der Wasserverschmutzung. „Wasser ist das Blut der Grünen Ökonomie“, lautet das Credo der Stockholm-Erklärung.
Weltweites Thema
Im Sommer 2010 sollen auf der Nachhaltigkeitskonferenz
der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro die Politiker die Forderungen in
Maßnahmen umsetzen. Ansonsten setze die Situation Wasser, Energie und
Nahrungsmittelproduktion unter Druck. Das erhöhe die Gesundheitskosten, engt
die wirtschaftliche Entwicklung ein, führt zu sozialen und territorialen
Spannungen und verursacht ökologische Schäden. Besonders bedroht ist die
Lebenssituation der „unteren Milliarden Menschen“, die in Slums und
vernachlässigten ländlichen Regionen leben. Ihnen fehlen dann Trinkwasser,
sanitärer Anschluss und ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln und Energie.
Martin Geiger, Leiter Bereich Süßwasser beim WWF in
Deutschland fordert daher von der internationalen Staatengemeinschaft einen
entschiedenen Kampf gegen die illegale Ausbeutung und den Schwarzmarkt für Wasser:
„Es braucht neue und vor allem verbindliche Konzepte. Wer die Wasserkrise aus politischem
Kalkül ignoriert, wird die Rechnung in einigen Jahren erhalten“, so Geiger.
Höfken fordert nachhaltigen Umgang
Zur Weltwasserwoche forderte Ulrike Höfken,
Landwirtschaftsministerin in Rheinland-Pfalz, einen verantwortungsvollen und
nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser. „Wasser ist das Lebensmittel Nummer
1. Wasser ist unsere wichtigste Lebens- und Überlebensreserve. Gerade in der
Wasserwirtschaft mit ihren unterschiedlichsten Aufgabenfeldern gehören das Vorsorgeprinzip
und das Grundprinzip der Generationengerechtigkeit daher untrennbar zusammen.“
Die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie
sei eine zentrale Aufgabe. Rheinland-Pfalz sehe alleine bis zum Jahr 2015 rund
420 Millionen Euro dafür vor. Für die Maßnahmen befinde sich eine
Kommunikationsstrategie „Aktion Blau+“ in Vorbereitung. Die Strategie sehe eine
Bürgerbeteiligung vor, die „wo immer möglich örtliche Projekte planen und
begleiten“ sollen.
Diffuse Einträge von Stickstoff und Phosphor aus den
Bereichen Landwirtschaft und Weinbau sollen weiter reduziert werden. Dafür
sollen solche Agrarumweltmaßnahmen besonders umgesetzt werden, die eine
Reduktion der Einträge am besten versprechen.
Lesestoff:
Wasser in urbanisierter Welt
Armut und grenzüberschreitendes Wassermanagement
Roland Krieg