Weihnachtsbiere
Ernährung
Biergenuss für festliche Stunden
Bier gibt es bereits seit Tausenden von Jahren und China wird als der Ort ausgemacht, wo etwa 7000 v.Chr. eine Mischung aus Reis, Honig und Früchte gebraut wurde. Seitdem ist ausreichend Zeit vergangen, den Brauvorgang zu optimieren.
In der westlichen Welt gehörte das Brauen von Bier in den Hoheitsbereich der Frauen – bis Männer und Mönche um das Jahr 1000 n.Chr. das Brauen für sich vereinnahmten. Bier war nicht nur geschmacklich attraktiv, sondern auch nahrhaft und durfte während der Fastenzeit getrunken werden.
Die wissenschaftliche Annährung an das Getränk geschah erst in den 1860er Jahren als Luis Pasteur den Fermentationsprozess entzauberte. Bis dahin wusste kaum jemand, warum sich Getreide in ein zu Kopf steigendes Getränk verwandelte. Dr. Charles Graham, Chemiker des University College London, schloss die letzten großen Wissenslücken 1881, als er die Unterscheidung zwischen obergärigem und untergärigem Bier erhellte.
Brauen in Kürze: |
Am kommenden Freitag wird Brauereimeister Alex Bell von O´Hanlon´s aus Exeter vor der britischen Gesellschaft der Chemischen Industrie über die verschiedenen Brauarten referieren und etwa 300 Pint Bier mitbringen, um die verschiedenen Methoden zu illustrieren. Nach dem Vortrag können die Sorten aus streng wissenschaftlichen Gründen auch verköstigt werden (Society of Chemical Industry, 14/15 Belgrave Square, London, SW1X 8PS)
Festbiersaison
Die Brauereien haben sich zur Tradition gesetzt, winterliche Festbiere zu brauen. Sie kommen als Weihnachtsbier, Nikolaus Bock, Advents- oder Lebkuchenbier auf den Markt und weisen einen malzbetonten Geschmack auf. Üblicherweise sind die Festbiere schnell vergriffen weiß die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA). Im Süden Deutschland sind die dunklen Sorten gefragt, im Norden die hellen Varianten.
Reinheitsgebot |
Die Festbiere gehören zur Gruppe der Märzenbiere, sind speziell gebraute Bockbiere, Weizenbiere aber auch Weihnachts-Pilsener. Die Märzen- und Bockbiere präsentieren sich vollmundiger und stärker, weil sie einen höheren Malzanteil aufweisen. Der Stammwürzgehalt kommt hier auf mindestens 16 Prozent. Das ist der Bierbestandanteil wie Malzzucker vor der Gärung. Die bernsteinfarbenen und dunkelbraunen Biere haben danach rund sechs bis sieben Prozent Alkohol.
Wegen des kräftigen Aroma harmonieren die Festbiere besonders gut zu den üppigen Festtagsgerichten.
„Es nütze Dir!“ |
Die Festbiere eignen sich aber auch hervorragend zum Kochen. Verrühren Sie einmal Bockbier mit Honig und streichen Sie während des Bratens Ihre Festtagsgans oder die Ente damit ein. Das Geflügel bekommt so eine besonders knusprige Kruste.Auch fein: die Sauce zuletzt mit einem kräftigen Schuss Festbier verfeinern. Hirschfilet bekommt durch das Einlegen in Bockbiermarinade eine ganz besondere Note. Nehmen Sie für die Marinade dunkles Bockbier, Rapsöl, Thymian und Zitronenschale. Verrühren und das Fleisch darin 24 Stunden einlegen.
Ein spezielles Dessert vielleicht: Die raffinierte Bier-Créme-Brûlée rundet das Festmahl stilecht ab: Dazu einen halben Liter Festbier sirupartig einkochen und auskühlen lassen. Mit drei Esslöffel Zucker, vier Eigelb und einem Esslöffel saurer Sahne verrühren. Mark einer Vanilleschote und abgeriebene, unbehandelte Zitronenschale hinzufügen und durch ein Sieb gießen. Anschließend in vier feuerfeste Förmchen verteilen und im Wasserbad bei 100 Grad im vorgeheizten Backofen 40 Minuten garen. Zuletzt das Dessert mit Zucker bestreuen und im Backofen bei 240 Grad Oberhitze karamellisieren lassen. Mit Bratäpfeln oder gebratenen Apfelspalten servieren.
VLE