Weißer Tee ist das beste Kraut

Ernährung

Weißer Tee schützt Elastin und Kollagen

Mineralien, Vitamine, Protein und Energie: Es gibt viele Gründe Nahrungsmittel zuzuordnen. Ein weitere Grund sind die sekundären Pflanzenstoffe, eine Vielfalt an chemischen Verbindungen, denen gesunde Effekte nachgesagt werden und manche auch bereits bewiesen sind. Nun hat die englische Kingston Universität zusammen mit einer Naturkosmetikfirma 21 Kräuter- und Pflanzenextrakte untersucht und bei weißem Tee die meisten sekundären Pflanzenstoffe gefunden.

Weißer Tee
Schon im 14. Jahrhundert haben die Chinesen in Fujian weißen Tee angebaut. Oder genutzt, denn es ist mit Camellia sinensis die gleiche Pflanze, wie bei Grün- oder Schwarztee. Weißer Tee, der seit einigen Jahren in exklusiven Teekreisen äußerst beliebt ist, wird von den jungen, gerade erst geöffneten Knospen gemacht. Die jungen Blätter haben einen weißen, haarigen und feinen Flaum, der sie fast weiß erscheinen lässt. So heißt die edelste Teesorte in China Yin Zhen – Silbernadeln. Die Blätter trocknen an der Luft und fermentieren nur ganz wenig. Den richtigen Zeitpunkt für die Weiterverarbeitung zu finden ist die hohe Kunst des Teemeisters. Und weil daher die Bitterstoffe fehlen, können die Blätter in der Tasse lange ziehen und ein zweites Mal aufgegossen werden.
Die Universität Braunschweig hatte einmal den Koffeingehalt mit grünen Sorten verglichen und fest gestellt, dass weißer Tee mit vier bis fünf Prozent vergleichsweise viel davon enthält. Doppelt so viel wie bei grünem Tee.

Weißer Tee hilft der Haut
Professor Declan Naughton hat 21 Pflanzen auf ihre Wirkung hin untersucht, vor allem Alterungsfalten zu minimieren.
Entsprechende Wirkstoffe fanden sie überall, doch vor allem beim weißen Tee. Der platzierte sich vor Blasentang, Labkraut, Rosen, grünem Tee, Engelwurz, Anis und Granatapfel. „Wir haben mit Tests nach Pflanzenstoffe gefahndet, die geeignet sind, Strukturproteine der Haut, vor allem Elastin und Kollagen, zu schützen. Elastin unterstützt die natürliche Elastizität des Körpers und sichert damit die Funktionsweise von Lunge, Bändern und der Haut. Auch hilft es der Haut, sich nach Wunden wieder zu regenerieren“, erklärt Prof. Naughton.
Nach den Forschungsergebnissen hilft weißer Tee, Enzyme und Oxidantien, die mit Entzündungen einhergehen und sowohl Elastin- als auch Kollagenstrukturen aufbrechen können, in ihren Aktivitäten zu schwächen. Diese Enzyme und Oxidantien sind normale Komponenten des Stoffwechsels und deren Unterdrückung bei Entzündungen wie Rheuma ist ein weites Forschungsfeld gewidmet. Überrascht zeigt sich der Professor über die geringen Wirkmengen. Die Testmengen waren kleiner als die Wirkstoffmenge, die in einer Tasse Tee vorhanden sind. „Die ersten Ergebnisse zeigen, dass weißer Tee das Entzündungsrisiko minimiert, das für rheumatische Erkrankungen und einige Krebsarten charakteristisch ist.“

Lesestoff:
Tamsyn SA Thring, Pauline Hili, Declan P Naughton: Anti-collagenase, anti-elastase and anti-oxidant activities of extracts from 21 plants; BioMed Central journal of Complementary and Alternative Medicine, 9:27 (4 August 2009

roRo; Foto: Kingston University

Zurück