Welcher Ballaststoff ist der richtige?
Ernährung
DIfE mit neuen Ergebnissen zu Ballaststoffen und Diabetesrisiko
Menschen, die ihren Körper ausreichend mit Ballaststoffen aus Vollkornprodukten versorgen, haben ein geringeres Risiko, an Typ-2-Diabetes (Altersdiabetes) zu erkranken als Menschen, die nur wenig von dieser Art Ballaststoffe verzehren. Die Aufnahme von Ballaststoffen aus Obst und Gemüse spielt dagegen keine Rolle für das Diabetes-Risiko.
Neue Schlüsse aus der EPIC-Studie
„Um Klarheit in die bisherige Datenlage zu bringen und um eine Basis für genauere Ernährungsempfehlungen zu schaffen, werteten wir einerseits die Daten von 26.067 Studienteilnehmern der Potsdamer EPIC-Studie aus. Andererseits analysierten wir die Daten von neun weiteren prospektiven Studien, wobei wir die Zusammenhänge zwischen dem Ballaststoffverzehr und dem Typ-2-Diabetes untersuchten“, erklärt Matthias Schulze vom DIfE, Erstautor der Studie.
Die EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and |
Die Auswertung der EPIC-Studie brachte folgendes Bild: Studienteilnehmer, die viel Vollkornprodukte oder viel Müsli aßen, hatten im Vergleich zu Teilnehmern mit dem geringsten Verzehr ein um 28 Prozent verringertes Diabetes-Risiko. Dagegen waren in dieser Studie der Verzehr von Ballaststoffen aus Früchten oder Gemüse sowie eine hohe Magnesiumaufnahme nicht signifikant mit einem gesenkten Erkrankungsrisiko verbunden.
Auch die Auswertung der neun anderen prospektiven Studien führte zu sehr ähnlichen Ergebnissen. Getreide-Ballaststoffe senkten das Diabetes-Risiko um 33 Prozent, während Obst und Gemüse keine Rolle zu spielen scheinen. Acht dieser neun Studien haben auch die Magnesiumaufnahme berücksichtigt, die mit einer Senkung des Erkrankungsrisiko verbunden ist.
Ballast- und andere Stoffe
„Vollkornprodukte enthalten verschiedene Substanzen, von denen angenommen wird, dass sie sich günstig auf den Blutzuckerstoffwechsel auswirken. Zu ihnen zählen vor allem Ballaststoffe und Mineralstoffe wie Magnesium, aber auch phenolische Komponenten“, kommentiert Heiner Boing, Leiter der Potsdamer EPIC-Studie. Ballaststoffe aus Getreide scheinen die Insulinwirkung zu verbessern. „Zudem lässt eine ballaststoffreiche Kost den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen, so dass Blutzuckerspitzen vermieden werden.“ Diese Höchstwerte begünstigen Diabetes.
Lesestoff:
Die neue Untersuchung des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) wurde in der Fachzeitschrift Archives of Internal Medicine (2007; 167; 956-965) veröffentlicht.
roRo; Foto: DIfE