Weltwassertag

Ernährung

Sauberes Trinkwasser, saubere Gewässer und Reduzierung Mikroplastik

Weltweit hat jeder Zehnte keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Das sind 663 Millionen Menschen. Dieser Mangel ist ein Baustein für die Migration von Menschen, führt die EU zum heutigen Weltwassertag aus. Des Weiteren haben 2,4 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen. Die ernüchternde Prognose sieht ohne geeignete Gegenmaßnahmen von einer Ausweitung des Problems aus.

Der Weltwassertag ist Anlass für die Umsetzung der Agenda 2030, die im sechsten Ziel die Themen ausführen. Im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung heißt es dazu: „Die Wasser- und Sanitärversorgung ist eine grundlegende Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung weltweit und ein wichtiges Arbeitsfeld der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.“

Wasserhändlerhaben die Mangelsituation in Ugandas Hauptstadt Kampala ausgenutzt und im Slum Kiseny das kostbare Nass für viel Geld verkauft. Heute steht da eine Wassertankstelle, die mit einer Wertmarke bedient werden kann. In städtischen Armutsgebieten soll dieses Beispiel des digitalen „Prepaid-Meter“-Systems den Wasserhändlern das Wasser sprichwörtlich abgraben und für Arme bezahlbar machen. Das Wasser aus diesen Quellen wird mit einem speziellen Tarif subventioniert. Die Menschen können sich die Wertmarke wie bei einem Prepaid-Guthaben aufladen und nutzen immer nur so viel Wasser, wie sie auch tatsächlich verbrauchen. Die Zahl der Durchfallerkrankungen ist deutlich zurückgegangen.

Neben diesen bilateralen Hilfen unterstützt die EU die Basisversorgung in 62 Ländern seit 2007 zusätzlich mit mehr als 2,2 Milliarden Euro. 

Doch auch in Deutschland gibt es Mängel. Die Wasserrahmenrichtlinie sieht einen guten ökologischen Zustand der Seen und Gewässer bis 2015 vor. Doch selbst die Verlängerung bis 2027 werde für Mecklenburg-Vorpommern nicht reichen, bemängelt Agrarreferent Dr. Burkhard Roloff vom BUND. Als Hauptursache für den schlechten Gewässerzustand seien Fehler beim Gewässerausbau, wie die Begradigung und Verrohrung der Bäche, die flächendeckende Drainage für die Entwässerung der landwirtschaftlichen Nutzflächen und die Nährstoffanreicherung, die zu einer Eutrophierung führt. Roloff fordert eine Extensivierung der Landbewirtschaftung in den Einzugsgebieten der Flüsse und eine Umstellung auf den ökologischen Landbau.

Der BUND-Bundesverband plädiert am Aktionstag für eine Reduzierung der Mikroplastik-Einträge in die Abwässer. Meeresschutzexpertin Nadja Ziebarth: „Jedes Jahr gelangen weltweit über drei Millionen Tonnen Mikroplastik-Partikel ins Meer. Sie stammen hauptsächlich aus synthetischen Textilien und dem Abrieb von Autoreifen. Obwohl die Abwasserbehandlung in Deutschland auf einem hohen Stand ist, können Kläranlagen Mikroplastik nicht vollständig aus dem Wasser entfernen. Und jene Mengen, die im Klärwerk herausgefiltert werden, landen dann als Klärschlamm auf und in den Böden."

roRo

Zurück