Weniger als zwei Äpfel pro Woche

Ernährung

Äpfel reichen niemals  für die regionale Versorgung aus

„An apple a day keeps the doctor away.” Somit müssten die Thüringer ständig erkrankt sein. Nach Berechnungen des Amtes für Statistik reicht die Apfelernte des Freistaates gerade einmal für 1,7 Äpfel pro Kopf und Woche aus. Im Vorjahr 2014 waren es noch 2,1 Äpfel.

Zwar hat jeder Thüringer statistisch gesehen „seinen Apfelbaum“ gepflanzt, aber die Zahl ist seit Jahren rückläufig. Im letzten Jahr wurden lediglich 2,37 Millionen Apfelbäume gezählt. Durchschnittlich wachsen an einem Apfelbaum 79 Äpfel, was landesweit eine Ernte von 187 Millionen Früchten ergibt.

Der Bundesdurchschnitt ist nicht wesentlich anders. Was in Deutschland an Äpfeln geerntet wird, reicht seit Jahren lediglich für einen Konsum von 2,5 Äpfeln pro Woche aus. Wer mehr konsumiert, und vor allem dem eingangs aufgeführten Rat folgen will, der ist auf Importe angewiesen.

Lagerbestände und Importaussichten

Die meisten Äpfel außerhalb Deutschlands kommen aber aus der EU. Zum Stichtag 01. Januar lagen noch rund 340.000 Tonnen Äpfel in den heimischen Lägern, meldet die Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume Schwäbisch Gmünd. In der gesamten EU sind es 4,94 Millionen Tonnen, was lediglich zwei Prozent weniger ist als im Ernterekordjahr 2014/15. Die Dezemberbestände lagen neun Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen drei Jahre. Damit dürften die Preise in den nächsten Monaten eher schwächer tendieren, schätzen die Experten. Druck auf die Preise üben die hohen Lagerbestände in Norddeutschland aus. Zudem vermarke Italien Gala und Braeburn gerade sehr offensiv.

Ein Preisverfall aber scheint ausgeschlossen. Viele qualitativ grenzwertige Lageräpfel fließen in die Industrie ab und der schwache Euro macht die EU für Apfelexporte aus Drittstaaten nicht gerade attraktiv.

Roland Krieg

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