Weniger Lebensmittel in den Müll
Ernährung
Weniger Lebensmittel in den Müll
Im März hat das Euro-Barometer die Bürger zu ihrer Einschätzung
gefragt, wie viel und was sie so alles wegwerfen. Oftmals wurde „weniger“
weggeworfen als tatsächlich im Müll landete. Mit 81 Prozent lagen die befragten
Deutschen ganz vorne, zu glauben, dass sie weniger als 15 Prozent der gekauften
Lebensmittel wieder wegwerfen. Trotzdem landen rund 20 Millionen Tonnen
bundesweit im Müll.
Anlass für das
Bundeslandwirtschaftsministerium, eine Strategie gegen die tägliche
Verschwendung zu starten. „Wir müssen
die Verschwendung stoppen. Industrie und Handel, aber auch jeder einzelne
Verbraucher kann einen Beitrag leisten, Lebensmittelabfälle zu vermeiden“, so
Ilse Aigner. Wertmäßig werden pro Kopf und Jahr 330 Euro Lebensmitteleinkauf
wieder weggeschmissen. Oft ist die Ware sogar noch original verpackt. Eine
Umfrage bestätigte das Euro-Barometer: 84 Prozent der Kunden werfen
Lebensmittel weg, weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Für 19 Prozent war
die Verpackung zu groß und 16 Prozent landete im Müll, weil die Ware nicht
schmeckte. Fast ein Viertel der Befragten gab an, dass sie zu viel eingekauft
haben.
Bis Ende des Jahres will das BMELV genau
ermittelt haben, was und wie viel weggeworfen wird. Dann will das Ministerium
Vorschläge machen, die Abfallmenge zu verringern.
„Lebensmittel sind wertvoll – wir sollten
sie mehr schätzen“, so Aigner. Die Bundesministerin zeigte sich erschrocken,
was im Handel alles weggeworfen wird. Bei der Produktion sind die Systemabläufe
so weit optimiert, dass vergleichsweise wenig Abfall entsteht. Für die Verbraucher
hat sie eine erste Merkliste parat: „Mahlzeiten richtig planen, Notizen für den
einkauf machen, regelmäßig die Vorräte etwa in der Tiefkühltruhe oder im Keller
auf Haltbarkeit kontrollieren sowie Rest verwerten.“
Lesestoff:
Ein paar Kartoffeln, etwas Fleisch und ein
paar Mohrrüben aus dem Kühlschrank: Fast immer bleibt nach dem Kochen etwas
übrig aus dem Oma früher noch ein leckeres Gericht zauberte. Heute fehlen meist
die Ideen und das Rezept. Die Verbraucherzentrale Bundesverband will mit dem
Ratgeber „Kreative Restküche“ (230 Seiten) die Lücke schließen und zeigt
nebenbei den verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln: www.vzbv.de ->
ratgeber -> restekueche
VLE