Weniger Salz ist mehr
Ernährung
Weltherztag am 28.09.
Nur drei Gramm weniger Salz am Tag reduziert das Schlaganfallrisiko um 20 Prozent und verringert die Todesfälle durch Herzinfarkt um 15 Prozent. Mit dieser Empfehlung begeht die World Heart Federation in diesem Jahr den Weltherztag am kommenden Sonntag. Herzanfälle und -erkrankungen sind die „Killer“ Nummer eins auf der Welt und verursachen rund 17,5 Millionen Todesfälle. Ein halber Teelöffel Salz weniger könnte Millionen Menschenleben retten.
Das Risiko kennen
„Know Your Risk“ ist das diesjährige Motto des Weltherztages, der in mehr als 100 Länder bereits zum neunten Mal begangen wird. Im Jahr 2025 werden rund 1,5 Milliarden Menschen im Alter von 25 Jahren bereits Bluthochdruck haben. Stefano Baldini, Gewinner der Goldmedaille im Marathonlauf bei der Olympiade in Peking ist einer der prominenten Schirmherren: „ Ich weiß, dass mein Herz einer der kräftigeren und bedeutendste Muskeln in meinem Körper ist. Gewinnen zu können, setzt seine Vitalität voraus. Sich gesund zu ernähren, hält mein Herz jung und sichert mir eine lange Karriere.“
Der Konsum von Salz ist einer der Ursachen für Bluthochdruck. Daher ist die Kontrolle des Salzkonsums wichtig für den Menschen, sagt Prof. Shahryar Sheikh, Präsident der World Heart Federation. Für eine genaue Risikoanalyse empfiehlt Prof. Sheikh einen Arztbesuch.
Salzspartipps
Meist denken die Menschen bei Salz an diejenigen Mengen, mit der sie aus einem Streuer ihr essen würzen. Wichtiger ist jedoch die Menge, die bereits unsichtbar im Essen versteckt ist. Mehr als fünf Gramm Salz sollen pro Tag nicht aufgenommen werden. Das entspricht etwa einem Teelöffel. Nicht viel, weil rund 75 Prozent des Salzes bereits im Essen vorhanden ist, weiß die Lebensmittelbehörde aus England. Beim Einkauf sollen Verbraucher bereits auf den Salzgehalt achten.
Zu Hause kann Salz durch frische Kräuter, schwarzen Pfeffer, Knoblauch, Chili oder Zitronen ersetzt werden. Fleisch und Fisch können bereits vorher in Marinade eingelegt werden, um mehr Aroma zu gewinnen. Werden roter Pfeffer, Fenchel, Pastinaken und Kürbisse vorher geröstet bringen sie deutlicher ihr Aroma im Gericht hervor.
Beim Frühstücksgetreide sollte mehr Weizen im Getreide enthalten sein. Fertigmüslis sollten auf die Zugabe von Salz verzichten. Ebenso sollten Nüsse und Kerne ungesalzen sein und beim Salatdressing nur so viel verwendet werden, wie nötig, weil viele Dressings Salz enthalten.
Im Handel kann man sich mit den folgenden Richtwerten orientieren: Auf 1ßß Gramm Lebensmittel sind 1,5 Gramm Salz ein hoher Wert. Wenig Salz sind maximal 0,3 Gramm/100 g. Wie viel in einer Ampelkennzeichnung dann gelb oder rot gekennzeichnet werden sollten steht noch nicht genau fest. Bei Salz werden sich die Werte an der maximalen Tageszufuhr von sechs Gramm orientieren.
EU gegen Übergewicht |
100 Gramm für 20 Euro?
Gerade Salz aus dem Himalaja „verspricht ewige Jugend“. Hier sind die weißen Körner im Vergleich zu „einfachem“ Salz auch besonders teuer. Aber lohnen sich die Ausgaben, wenn Salz definitionsgemäß zu 97 Prozent aus purem Salz bestehen muss?
Da bleibt für Mineralstoffe und Spurenelemente nicht mehr viel Platz. Bei sechs Gramm Salz am Tag läge die Aufnahmedosis bei rund 150 Milligramm an wertgebenden Inhaltsstoffen, rechnet der aid infodienst vor: „Ob diese geringe Menge eine Genesung oder eine Verjüngung bewirken kann, ist aus wissenschaftlicher Sicht fraglich.“ Auch angeblich andere kristalline Strukturen sind nicht belegt, denn Salz besteht chemisch aus Natrium-Kationen und Chlorid-Anionen. „Die restlichen drei Prozent können auch hier wenig zu einer veränderten Kristallstruktur beitragen.“
Sinn hingegen machen Anreicherungen mit Jod, Fluorid und Folsäure. Jod kann Schilddrüsenerkrankungen vorbeugen, Fluorid schützt Zähne und Zahnfleisch und Folsäure kann Missbildungen bei Neugeborenen vermeiden helfen.
Lesestoff:
Mehr über den Weltherztag gibt es unter www.worldheart.org
Die britischen Empfehlungen zum Salzgebrauch gibt es unter www.salt.gov.uk
VLE