Weniger Schwein auf dem Teller
Ernährung
Langfristig weniger Fleisch
Der Deutsche Fleischerverband muss den abnehmenden langfristigen Trend zu weniger Fleisch auf dem Teller verzeichnen. Im letzten Jahr kamen durchschnittlich pro Kopf 60 kg auf den Tisch. Die Hälfte davon sind Wurst und Schinken, die andere Hälfte sind Koteletts, Steaks, Braten und Hackfleisch. Die verzehrte Gesamtmenge belief sich auf 4,928 Millionen Tonnen Fleisch.
Gegenüber dem Vorjahr ist der Verzehr um ein Kilo pro Kopf rückläufig gewesen. Der Höchstverzehr wurde 2011 mit 62,8 kg gemessen. Der Rückgang ist vor allem seit 2007 zu verzeichnen, ein langsamer Abfall bereits seit den 1990er Jahren.
Als Hauptursache machen die Profimetzger veränderte Verzehrgewohnheiten und die Veränderung der Bevölkerungsstruktur aus.
Die deutlichste Veränderung war beim Pro-Kopf-Verzehr von Schweinefleisch festzustellen, dessen Konsum um 1,7 Kilogramm deutlich eingeschränkt wurde. Der Verzehr von Rind-und Kalbfleisch nahm um 200 Gramm auf 9,7 Kilogramm erneut leicht zu. Auch Geflügelfleisch gewann in der Verbrauchergunst dazu, sein Verzehr stieg um 500 Gramm auf 12,5 Kilogramm.
Das positive Image von Geflügelfleisch hat zusammen mit dem vergleichsweise niedrigeren Preis Rind und Kalb bereits den Rang abgelaufen.
Verbrauch ist nicht Verzehr
Der in den Versorgungsbilanzen ausgewiesene Fleischverbrauch ist eine rein statistische Größe, welche die für die Versorgung der Bevölkerung zur Verfügung stehende Fleischmenge, ausgedrückt im Schlachtgewicht, beschreibt.
Tatsächlich zum menschlichen Verzehr gelangen jedoch nur etwa zwei Drittel dieser Menge, da vom Schlachttierkörper wesentliche Teile wie Knochen, Sehnen oder Schwarten entweder nicht verzehrgeeignet sind oder als Fette und sonstige Rohstoffe zur Weiterverarbeitung in die chemische Industrie gehen. Darüber hinaus werden erhebliche Teile der auch zum menschlichen Verzehr geeigneten Mengen an Fleisch und Innereien direkt an Tiere verfüttert oder dienen als Rohstoffe für die industrielle Tierfertignahrungsproduktion.
roRo; Foto: Deutscher Fleischer-Verband