Wie lange hält Mehl?
Ernährung
Mehl richtig aufbewahren
Gerade in der Weihnachtszeit hält die Packung Mehl nicht lange. Viele leckere Plätzchen entstehen – doch manchmal bleibt noch Mehl in der Tüte übrig. Was tun mit angebrochenen oder ganzen Mehltüten?
Den richtigen Platz finden
Optimal lagert Mehl trocken, kühl und luftig. Temperatur und Luftfeuchtigkeit sollten möglichst konstant sein. So ist die Küche nicht unbedingt der beste Lagerplatz, stellt die CMA fest. Wegen der Kochdämpfe sollte Mehl daher nicht im Oberschrank aufbewahrt werden oder gar über dem Herd. Die Raumtemperatur sollte 20 Grad gar nicht überschreiten, weshalb möglicherweise ein anderes Zimmer für die Mehllagerung in Frage kommt.
Mehlvorräte sollten vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden, damit die Vitamine geschont sind und das Mehl nicht ausbleicht. Ein dunkler Vorratsschrank ist eine bessere Wahl als der Fensterplatz.
Mehl nimmt schnell Fremdgerüche auf. Daher das wertvolle Pulver nicht zusammen mit Kaffee, Tee, Gewürzen oder gar Reinigungs- und Waschmitteln lagern. Am besten sind gut schließende Dosen.
Und wie lange? Sachgerecht gelagert beträgt die Haltbarkeit bei hellen Mehlen rund 12 Monate, bei dunklen Mehlen etwa neun Monate. Schrote und Vollkornmehle halten rund sechs Monate, aber selbst hergestelltes Mehl meist nur zwei Wochen.
Selbst hergestelltes Mehl ist meist Vollkornmehl, das in Haushaltsmühlen gemahlen wird. Vollkornmehle enthalten Kleie und Keimlinge. Die Kleie ist die zerkleinerte Schale des Korns. Der Keimling sitzt direkt unter der Schale und ist besonders fetthaltig. Diese Keimlinge werden bei Mehlen, die im Handel erhältlich sind, schonend haltbar gemacht. Dies ist im Hausgebrauch nicht möglich und die Keimlinge werden aufgrund des hohen Fettgehaltes schnell ranzig, weshalb das selbst hergestellte Mehl in der Regel nicht so lange haltbar ist.
Die richtige Type
Was hat es mit der Typenbezeichnung. „Weizenmehl Type 550“ auf sich? Das gibt Aufschluss über die Beschaffenheit des Mehls.
In der Mühle wird das gereinigte Getreide zwischen zwei verschieden schnell laufenden Mahlwalzen zerkleinert und damit unterschiedlich fein gemahlen. Ist der Feinheitsgrad des Mehls kleiner als 180 Mikrometer spricht man vom so genannten Typenmehl. Der Ausmahlungsgrad gibt an, wie viel Prozent eines bestimmten Typenmehls, bezogen auf 100 Kilogramm Ausgangsgetreide angefallen sind. Je höher der Ausmahlungsgrad, desto dunkler, eiweißhaltiger, ballaststoffreicher und mineralstoffreicher ist das Mehl. Je niedriger der Ausmahlungsgrad, desto stärkereicher und heller ist das Mehl.
Die Bestimmung der Type erfolgt über den Mineralstoffgehalt. „Mineralstoffe“ bleiben zurück, wenn man das Mehl bei 900 Grad Celsius verbrennt. Also: 100 Gramm Weizenmehl enthalten beispielsweise 0,55 Gramm Mineralstoffe in der übrig gebliebenen Trockenmasse. Dieses Mehl bekommt die Typenbezeichnung 550.
Der Typenklassiker ist „Weizenmehl Type 405“. Eine gute Bäckerei bietet aber ein ganzes Sortiment an Mehlen. So könnten die Adventskekse in diesem Jahr auch mal aus „Roggen Type 1150“ oder „Biodinkel Type 1050“ sein.
Übrigens: Mehl muss nicht unbedingt aus Getreide sein. Es gibt auch Kichererbsen- und Kokosnussmehl.
roRo; Foto: „CMA – Bestes vom Bauern“