Wie viel Zucker ist ungesund?

Ernährung

Risikobewertung der EFSA zu freien Zuckern

Die hohe Aufnahme von Zucker ist gesundheitsschädlich. Das ist unstrittig. Zucker gehört aber zur Umwelt und zu Nahrungsmitteln. Ab wann welcher Zucker gesundheitsschädlich wird, darüber gibt es nicht so viele Studien mit eindeutigen Aussagen. Ist die Aufnahme von Zucke bei maximal zehn Prozent der Gesamtenergie schon schädlich – und bezieht das gesüßte Getränke, Süßigkeiten und Nektare mit ein?

Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA hat im vergangenen  Jahr Konsultationen dazu durchgeführt und mehr als 30.000 wissenschaftliche Publikationen durchgesehen, die diese geringen Zuckermengen als Gegenstand hatten.

Die Zuckerarten

Prof. Dominique Turck ist Vorsitzender des EFSA-Gremiums von Ernährungsexperten, das die Bewertung durchgeführt hat. Er äußerte sich am Montag folgendermaßen dazu: „Wir kamen zu dem Schluss, dass die Aufnahme von zugesetzten und freien Zuckern im Rahmen einer ernährungsphysiologisch angemessenen Ernährung so gering wie möglich sein sollte. Dies steht im Einklang mit den aktuellen Empfehlungen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse erlaubten uns jedoch nicht, eine zulässige Höchstaufnahmemenge für Zucker in Lebensmitteln festzulegen, was das ursprüngliche Ziel dieser Bewertung war.“

Hinter dem Begriff „Zugesetzter Zucker“ verbirgt sich der raffinierte Zucker, der für die Zubereitung von Speisen und als Tafelzucker verwendet werden. „Freie Zucker“ umfasst zusätzlich den natürlichen Zucker aus Honig und Frucht- sowie Gemüsesäften enthalten sind. Der Gesamtzucker berücksichtigt auch den natürlichen Zucker in Obst, Gemüse und Milch.

Die Bewertung

Ob Verbraucher, die weniger als zehn Prozent zugesetztem und freiem Zucker zu sich nehmen, ein erhöhtes Risiko tragen, an ernährungsbedingten Erkrankungen zu leiden, konnte nicht abschließend bewertet werden. Denn die meisten Studien berücksichtigen solche kleinen Mengen nicht.

Dennoch gilt der Rat von Prof. Turck: „Auch wenn wir ihren Beitrag der kleinen Mengen nicht bewerten konnten, sollten die EU-Länder die Auswirkungen von Lebensmitteln, die eine erheblich zur Zuckeraufnahme beitragen, nicht vernachlässigen: Hierzu zählen beispielsweise Süßigkeiten, Kuchen und Desserts, andere gesüßte Getränke wie gesüßte Milch und Milchshakes sowie Joghurt.

Das Fazit

Für die Wissenschaft gilt es jetzt, die Datenlücken im Bereich der niedrigen Zuckerdosis zu schließen, bevor eine Höchstmenge an Zucker festgelegt werden kann. Bis dahin sollten die Fachleute sich generell auf eine Verringerung der Zuckeraufnahme konzentrieren.

Lesestoff:

https://www.efsa.europa.eu/de/news/added-and-free-sugars-should-be-low-possible

roRo; Grafik: EFSA

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