Zutatenliste: Sweet nothing

Süßwarenkennzeichnung kaum lesbar

„In winziger Schrift und farbarmen Kontrasten, eng gedruckt, inmitten babylonischer Sprachvielfalt, zuweilen auch noch unter einer Verpackungsnaht oder -banderole verborgen – kurz: in kundenunfreundlicher Fülle werden die Produktinformationen auf vielen Süß- und Knabberwaren platziert. Selbst mit Brille können die Verbraucher häufig die Hinweise nicht auf Anhieb finden, geschweige denn lesen“, so lautet das vernichtende Urteil der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (VZ NRW) , nachdem sie 75 Nasch- und Knabberartikel von 47 Herstellern und Abpackfirmen unter die Lupe genommen hat.

VZ NRW sammelt weitere Beispiele
Unter die Lupe musste die tatsächlich die Zutatenliste nehmen. Sie schaute bei Riegeln, Eier und Linsen aus Schokolade, zahlreichen Variationen von Weichgummi und bei Keksen, Bonbons und Chips auf die Inhaltsangaben. Die Verpackungen wogen alle zwischen 70 und 400 Gramm und kamen von namhaften Markenherstellern wie Mars, Nestlé, Haribo oder Pringels.
Bei zwei Dritteln der Verpacklung stachen, so die Verbraucherschützer, gleich mehrere Kritikpunkte ins Auge: Die Schrift ist bei 41 Produkten unleserlich klein, bei 63 Produkten ist der Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund mangelhaft und erschwert die Lesbarkeit, bei 38 Produkten „verbargen sich“ die deutschen Informationen im Umfeld anderer Sprachen und in 18 Fällen waren die Hinweise unter dem Verschluss „zusammengeknauscht“ oder unter der Verpackungsnaht versteckt.
Beispiel: Die Inhaltsangabe bei „Tiramisu Mandeln“ von Brand Zwieback ist die Zutatenliste erst nach dem Öffnen sichtbar, und dann schwer zu erkennen, weil die braune Schrift auf hellbraunen Hintergrund aufgedruckt ist.
TSI GmbH zeigt mit den „Meine kleine Kuh Milch Kamellen“, dass ein guter Aufdruck möglich ist: Schwarze Schrift auf transparenten Hintergrund und die deutsche Kennzeichnung ist von den mehrsprachigen Hinweisen abgesetzt.

Lesestoff:
Alle Details mit Produktbeispielen finden Sie unter www.vz-nrw.de

roRo