A & P ist pleite
Handel
Tengelmann: Keine Auswirkungen durch A & P – Insolvenz
Deutsche Konsumenten kennen The Great Atlantic & Pacific Tea Company besser unter ihrem Kürzel A & P als Eigenmarke bei Tengelmann. A & P wurde 1859 gegründet und betreibt in den USA 395 Geschäfte in acht Bundesstaaten. Der Lebensmitteleinzelhändler firmiert dort unter Best Cellars, The Food Imporium oder Waldbaum´s. Am Sonntag hat A & P ein Verfahren nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts beantragt, was in etwa dem deutschen Planinsolvenzverfahren entspricht.
Opfer der Weltwirtschaftskrise
Seit 1979 ist Tengelmann an A & P zu 38 Prozent als
größter Hauptaktionär beteiligt. Tengelmann-Geschäftsführer Karl-Erivan Haub
erklärt die Insolvenz durch die kostenintensive und schwierige Übernahme von
Pathmark im Jahr 2007. Ein Jahr später brach die Weltwirtschaftskrise über die amerikanischen
Konsumenten herein. Hohe Verschuldung und schwindende Kaufkraft habe A & P
nicht mehr kompensieren können, so Haub am Montag.
A & P hat mit JPMorgan eine Art Gläubigerschutz nach
Chapter 11 vereinbart. So kann A & P mit rund 800 Millionen US-Dollar
weiterhin seine Lieferanten und Angestellten bezahlen. Das Geschäft gehe
unvermindert weiter, erläuterte A & P – Präsident Sam Martin. Seit Oktober
werde die Firma umgebaut. So ist ein neues Management einberufen. Zudem werden
strukturelle und operative Kosten reduziert. Parallel soll der Markenwert von A
& P gegenüber dem Kunden gestärkt werden.
Haub gibt sich zuversichtlich: „Auf diese Weise erhält
A & P wieder eine solide Finanzbasis, um die erforderlichen
Restrukturierungsmaßnahmen voranzutreiben.“ Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat A
& P einen Umsatz von 9,5 Milliarden US-Dollar erzielt und beschäftigt
40.000 Mitarbeiter.
Große Börsenverluste
Wall Street Grand Market News verbreitete am Montag
allerdings weniger Optimismus. Sechs Pathmark-Geschäfte sollen für 89,9
Millionen US-Dollar wieder verkauft werden, die Verluste hätten sich
verdoppelt. Am Freitag fiel die Aktie auf 0,86 US-Dollar. Ein Jahrestief nach
einem Jahreshöhepunkt von 13,00 US-Dollar. Normalerweise wird an der Börse ein
Volumen von 830.000 A & P – Aktien gehandelt. Am letzten Freitag war es
nach Angaben der Börsennachrichten ein Volumen von 19,98 Millionen.
Nach Reuters war A & P im September mit 1,48
Milliarden US-Dollar verschuldet, etwa dem achtfachen des Marktwertes. Der Verlust in jedem Quartal soll gut 55 Millionen US-Dollar betragen.
roRo