Abfallvermeidung zahlt sich aus
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Abfallvermeidungsprogramm und Biotonne
„Mit unserem Lebensstil verbrauchen wir Deutschen zu viele Ressourcen. Die hohen Abfallmengen in Deutschland sind schlecht für die Umwelt und teuer für die Volkswirtschaft“. Der Satz von Bundesumweltministerin Svenja Schulze nach dem Bundeskabinett am Mittwoch, hätte auch vor der Pandemie schon Gültigkeit gehabt. Das Take-away-Geschäft hinterlässt seit einem Jahr zusätzlichen Müll.
„Wiederverwenden, Reparieren, Gebrauchtes weitergeben– so gelingt die Abfallvermeidung“, fuhr Schulze fort. Am Morgen hatte das Kabinett das Abfallvermeidungsprogramm (AVP) fortgeschrieben. Einen stärkeren Fokus erhält dabei die Beteiligung der Öffentlichkeit durch verschiedene Dialogformate, die gestartet werden. Schulze will bei Anbietern von To-Go-Essen und -Getränken die Mehrwegpflicht durchsetzen. „Wertschätzen statt Wegwerfen“, so lautet der Titel des AVP 2021.
Gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz muss das deutsche Abfallvermeidungsprogramm alle sechs Jahre ausgewertet und bei Bedarf fortgeschrieben werden. Als prioritäre Produktgruppen wurden Kunststoffverpackungen, Lebensmittelabfälle, Elektrogeräte und Bau- sowie Abbruchabfälle ausgeguckt. Die öffentliche Beschaffung gehört zum Vermeidungsansatz dazu.
Novelle Bioabfallverordnung
Gleichzeitig schlägt das Bundesumweltministerium eine neue Obergrenze für Fremdstoffe in der Biotonne vor. Seit Mittwoch haben Länder und Verbände bis zum 06. Februar Zeit, eine Stellungnahme zum Grenzwert von 0,5 Prozent abzugeben. Zum Problem wird vor allem Plastik in der Biotonne, das aufwendig entfernt werden muss. Zu oft landen beispielsweise Kaffeekapseln in der Biotonne. Zudem unterliegen Bioabfälle, die auf nicht-landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht werden, der Bioabfallverordnung.
Wird der Grenzwert von 0,5 Prozent überschritten, müssen die Fremdstoffe entfernt werden. Damit soll vor allem Mikroplastik während der biologischen Behandlung vermieden werden.
Bioabfälle sind mengenmäßig der größte getrennt gesammelte Abfallstrom im Bereich der Siedlungsabfälle. In Deutschland beträgt der Anteil der Bioabfälle im Siedlungsabfallaufkommen bis zu 40 Prozent. Jährlich werden in Deutschland rund 14 Millionen Tonnen biologisch abbaubare Abfälle in Kompostierungs- und Vergärungs- beziehungsweise Biogasanlagen behandelt. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um Biotonnen-Inhalte, biologisch abbaubare Garten- und Parkabfälle, Marktabfälle und weitere biologisch abbaubare Abfälle aus verschiedenen Herkunftsbereichen. 2019 wurden über die Biotonne rund fünf Millionen Tonnen und an Garten- und Parkabfällen rund 5,2 Millionen Tonnen getrennt gesammelt; dies entspricht einer durchschnittlichen Erfassung von 122 Kilogramm je Einwohner und Jahr.
Lesestoff:
Abfallvermeidungsprogramm (AVP) https://www.bmu.de/
roRo; VLE
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