Abwrackprämie Kühlschrank gescheitert
Handel
Wenig Kühlschränke über Abwrackprämie ausgetauscht
Die Energiewende kostet Geld. Wer sauberen Strom haben will, muss zuerst in neue Techniken investieren. Das gilt auch für den Privathaushalt. Umwelt- und Klimabewusstsein reichen alleine nicht aus, elektronische Haushaltsgeräte auszutauschen, wenn der Aufwand der Anschaffung zu bewältigen ist. Das muss jetzt auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks erfahren, die erst am Vortag das Nationale Programm zum nachhaltigen Konsum durch das Bundeskabinett gebracht hat [1].
Vor allem Haushalte mit geringem Einkommen fühlen sich durch die knappen Investitionsmittel von der Energiewende ausgeschlossen. Das Bundesumweltministerium hatte 2014 die Idee, Hartz-IV-Beziehern zu helfen. Wenn dort ein Kühlschrank in der Küche steht, der älter als zehn Jahre ist, sich die Verbraucher für einen A+++-Gerät entscheiden, sowie die fachgerechte Entsorgung belegen können, erhalten sie einen Finanzzuschuss in Höhe von 150 Euro. Gleichzeitig wird ein „Strom-Spar-Check“ für den Haushalt durchgeführt. Gute Idee – aber Ziel verfehlt. Auf Anfrage der Neuen Osnabrücker Zeitung wurden lediglich 4.600 der anvisierten 16.000 Geräte ausgetauscht, teilte das Ministerium mit. Zwar wurden dadurch zehn Millionen Kilowattstunden Strom eingespart, aber ob das Programm über den Februar 2016 hinaus verlängert wird, ist noch offen.
Geräte mit der höchsten Energieeffizienzklasse A+++ gibt es erst ab 300 Euro aufwärts. Das Bundesministerium zahlt zwar die Hälfte, aber wie der Haushalt mit einem Hartz-IV-Satz um die 400 Euro im Monat die restliche Geldmenge stemmen soll, blieb offen. Das wird das größte Hindernis gewesen sein. Da nützt auch die Aussicht auf eine Stromersparnis gegen Ende des Jahres in Höhe von 120 Euro wenig.
Lesestoff:
Nationales Programm für nachhaltigen Konsum
Roland Krieg