Afrika: Kein entweder... oder ... ?

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Ökolandbau in Afrika für die Gesamtentwicklung

Gerade der afrikanische Kontinent mit seiner künftigen Bevölkerungsentwicklung und der geringen Produktivitätskapazität sieht ein großes Potenzial für den Ökolandbau.

Öko schlägt konventionell

Nach Moses Kiggundu Muwanga von IFOAM (International Federation of Organic Agriculture Movement) lassen sich aus Afrika derzeit biologische Produkte leichter exportieren als konventionelle. In den letzten zehn Jahren hat sich der Anteil je nach Staat zwischen 500 und 1.100 Prozent gesteigert. Die letzte Zahl stammt aus Uganda, das im Jahr 2010 Öko-Waren im Wert von 42 Millionen US-Dollar exportiert hat.
Die absoluten Mengen sind noch klein. Zum einen haben mit Tunesien, Uganda, Kenia, Uganda und Südafrika jedoch nur wenige Länder ein ökologisches Rahmenprogramm in ihre Politik aufgenommen, zum anderen sehen Banken in der Landwirtschaft generell kein sinnvolles Betätigungsfeld.
Das wird sich allerdings ändern, denn die Afrikanische Union hat sich vorgenommen, bis 2020 in allen afrikanischen Ländern den Ökolandbau mit Rahmenbedingungen zu fördern. Die Steigerung der Öko-ausfuhren sei kein afrikanisches Einzelbeispiel, sondern folge dem globalen Trend nach mehr Öko-Produkten.
Im Fokus stehen bei der Entwicklung Kleinbauern, die den Löwenanteil der afrikanischen Landwirtschaft ausmachen. Alleine in Uganda sind es nach Moses Muwanga 89 Prozent aller Betriebe. Im Gegensatz zum Ökolandbau habe dir Regierung dort den Kontext des Ökolandbaus erkannt. Eine alleinige Produktivitätssteigerung würde nicht ausreichen, seine Ernährungssouveränität zu erreichen. Der Ökolandbau mit einer ausbalancierten Ökonomie und Verbindungen zu Märkten hingegen, sichere die Familieneinkommen, um auch den Kindern eine Ausbildung zu gewähren.

Export oder heimischer Markt?

Rund 14 Millionen Afrikaner migrieren jährlich in die Städte. Gefährde eine Ausrichtung auf den Exportmarkt nicht die eigene Versorgung?
Nein, antwortet Hervé Bouagnimbeck von IFOAM zu Herd-und-Hof.de. Der Exportmarkt ist als Wirtschaftshilfe für die Generierung von Einkommen in den ländlichen Räumen genauso wichtig, wie der Aufbau der vernachlässigten heimischen Märkte. Allerdings richte die WTO ihre Strategien mehr auf den freien Handelsverkehr als auf den Aufbau heimischer Märkte aus, rügte Hervé.
Die Lösung ist komplex. Die Menschen wandern in die Städte, ergänzt Moses Muwanga, weil sie auf dem Land keine einkommen mehr erzielen können. Farmen sind für die meisten Regierungen keine tragfähigen Wirtschafts-Konzepte für eine ausreichende Daseinsversorgung mehr. Deswegen investieren auch Banken nicht in Verarbeitungsstätten, um anstelle von Rohmaterialien mehr verarbeitete Produkte zu verkaufen. Allerdings setze langsam ein Wandel ein, so Moses Muwanga.
Verdienen die Menschen Geld, dann bleiben sie auf dem Land und dann könne Afrika heimische und Auslandsmärkte gleichermaßen entwickeln.

Roland Krieg

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