Afrikas Chance in der Wirtschaftskrise

Handel

China hält Afrika die Stange

Afrikaner sehen das Engagement der Chinesen auf ihrem Kontinent durchaus entspannter als Europäer. Da China auch unter der Wirtschaftskrise leidet, hat Africa-Asia Confidential (Volume 2, Number 5) die Auswirkungen auf den afrikanischen Handel betrachtet. Da die afrikanischen Banken kaum in das weltweite Bankennetz eingeflochten sind, erreicht die Finanzkrise Afrika erst mit der zweiten und dritten Krisenwelle.

Chancen für Afrika
China hat vor allem auf Grund der eigenen Wirtschaftsprobleme die Importe von Mineralien zurückgefahren und einige afrikanische Firmen haben begonnen, die Ware auf heimischen Märkten abzusetzen. In der Kongo-Provinz Katanga haben sich die Chinesen beispielsweise komplett zurückgezogen und Gouverneur Moise Katumbi will sie auch während seiner Amtszeit nicht wieder ins Land lassen.
Neben den Chancen, entstehende Lücken im Wirtschaftssystem mit einheimischen Firmen aufzufüllen, bleibt andererseits Afrika, durch die im Zuge der Wirtschaftskrise sinkenden Rohstoffpreise, attraktiv. Ein Teil des chinesischen Konjunkturpaketes von fast 600 Milliarden US-Dollar geht in die Bauindustrie. Dafür wird weiterhin Kupfer, Zement und Erz gebraucht. Chinesische Berater forcieren daher umgekehrt das Investment in Afrika, denn so günstige Preise wie derzeit, werde es in einigen Monaten nicht mehr geben, heißt es.
CADFSo verzeichnet Africa-Asia Confidential am 13. März einen neuen Milliardenkredit Chinas für die angolanische Landwirtschaft, um im Gegenzug seinen Rohstoffbezug zu sichern. Der 2007 gegründete China-Africa Development Fund (CADF) hat am 16. März sogar sein erstes afrikanisches Büro in Johannisburg eröffnet und wurde von der chinesischen Entwicklungsbank mit einer Milliarde US-Dollar ausgestattet. Nach eigenen Angaben des CADF soll das Gesamtvolumen einmal bei fünf Milliarden US-Dollar liegen, um die Investitionen chinesischer Unternehmen zu fördern. Seit Bestehen wurden nach eigenen Angaben bereits mehr als 400 Millionen US-Dollar in 20 Investmentprojekte gesteckt, um die Lebensbedingungen der Afrikaner zu verbessern. Bei seinem letzten Projekt hat der CADF Bauern und Fischer in Tansania unterstützt.
Der Erfolg hängt aber vielfach von den afrikanischen Partnern ab. Im März hat sich die chinesische Straßenbaugesellschaft aus einem Infrastrukturprojekt in Äthiopien zurückgezogen, weil die lokalen, einheimischen Geldgeber ihre vereinbarte Tranche in Höhe von 14 Millionen US-Dollar nicht begleichen konnten.

Lesestoff:
www.cadfund.com
www.africa-asia-confidential.com

roRo

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