Agrarexporte stützen Ernährungsindustrie
Handel
Ernährungsindustrie mit mäßiger Halbjahresbilanz
Die Ernährungsindustrie erwirtschaftete im ersten
Halbjahr 2013 einen Umsatz von 85,4 Mrd. Euro, das entspricht einem Zuwachs von
+3,0 %. Preisbereinigt sank der Branchenumsatz um -0,2 %. Eine wichtige Stütze
für die Unternehmen war das Auslandsgeschäft. In den ersten sechs Monaten 2013
stiegen die Lebensmittelexporte um +3,9 % auf 25,3 Mrd. Euro. Preisbereinigt
wurde ein Exportwachstum von +1,5 % erreicht, Wachstumstreiber sind vor allem
kaufkräftige und konsumfreudige Märkte außerhalb der EU. Gemäß der
Branchenkonjunktur entwickelte sich die Lebensmittelproduktion im ersten
Halbjahr 2013 mäßig, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex blieb
-0,3 % unter Vorjahresniveau. Insbesondere im Sommermonat Juni blieben die
Umsatz- (-0,7 %) und Exportergebnisse (-1,5 %) deutlich unter Vorjahreswert.
Nach wie vor angespannt ist die Lage an den Agrarrohstoffmärkten. Obwohl die
Preise laut HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel im ersten
Halbjahr 2013 um -2,8 % zurückgingen, sind die Preise weiter auf einem hohen
Niveau. In einigen Teilbranchen hat sich durch ernte- und witterungsbedingte
Angebotsschwankungen die Rohstoffsituation im Sommer erheblich verschärft.
Zusammen mit gestiegenen Energie- und Personalkosten belastet dies die
Ertragslage der Unternehmen erheblich.
Trotz der mäßigen Halbjahresbilanz 2013 bleiben die Lebensmittelhersteller zuversichtlich.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der ifo-Geschäftsklimaindex der
Branche um +1,8 %. Wichtige Wachstumsimpulse werden vor allem im Exportgeschäft
erwartet. Steigende Kosten in der Lebensmittelproduktion wirken sich jedoch
mittelfristig auch auf die Verbraucherpreise aus.
Die gute Arbeitsmarktlage, geringe Sparneigung und geringe Inflation bei den
allgemeinen Lebenshaltungskosten fördern die Kauflaune der Verbraucher. Das
Konsumklima stieg im ersten Halbjahr 2013 um +4,9 %, die Anschaffungsneigung
sowie Einkommens- und Konjunkturerwartungen sind im EU-Vergleich
überdurchschnittlich.
Die Verbraucherpreisentwicklung folgte im ersten Halbjahr 2013 dem Trend aus
dem Vorjahr. So verteuerten sich die Verbraucherpreise insgesamt um +1,5 %, die
Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um +3,9 %. Im
internationalen und langfristigen Vergleich sind die Lebensmittelpreise in
Deutschland jedoch nach wie vor günstig.
Im Juli 2013 sind die Lebensmittelpreise sogar um -0,2 % gegenüber dem Vormonat
gesunken, während die allgemeinen Lebenshaltungskosten um +0,5% stiegen.
BVE