Agrarmärkte überwiegend im ruhigen Fahrwasser
Handel
a:2:{s:4:"unit";s:2:"h2";s:5:"value";s:744:"DBV-Markt-Überblick zum Jahreswechsel Nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) zeigt sich 2013 für die Agrarmärkte als ein im Durchschnitt zufriedenstellendes Jahr. In der Analyse
Die Milchbauern blicken auf ein Jahr steigender
Milchpreise zurück. Im Oktober konnte die 40 Cent-Marke (je Kilogramm mit 4,0
Prozent Fett, 3,4 Prozent Eiweiß) im bundesweiten Mittel überschritten werden.
Hauptmotor der erfreulichen Marktlage war der Export. Die hohen Preise
animierten allerdings auch viele Milchbauern zu einer höheren Produktion. Eine
Strafzahlung wegen Überlieferung der verfügbaren Milchquoten (Superabgabe) wird
somit immer wahrscheinlicher. Zumindest für die ersten Monate des neuen Jahres
sind die Erwartungen an den Milchmärkten positiv. Für die Milchbauern ist es
jetzt wichtig, den positiven Markttrend nutzen zu können, ohne über eine
Superabgabe daran gehindert zu werden.
Schweine
Die wirtschaftliche Lage der Schweinemäster war
besonders im Sommer 2013 gut. Ursache waren die gesunkenen Futterkosten und die
gestiegenen Erzeugerpreise. Das Blatt wendete sich jedoch schon wieder im
Herbst. Aufgrund zurückgegangener Schlachterlöse und leicht höherer Futterpreise
schrumpften die Verdienstmöglichkeiten spürbar. Wirtschaftlich dürfte das Jahr
2013 für die Schweinemäster ähnlich wie 2012 zu bewerten sein. Für die
Sauerhalter bleibt das „Fahrwasser“ eher schwierig. Für die ersten Monate 2014
sind die Preiserwartungen eher gedämpft.
Rinder
Nachdem die Erzeugerpreise für Jungbullen zu Beginn des
Jahres 2013 stark gefallen waren, zeichnete sich ab der Jahresmitte eine
langsame Erholung ab. Bei Schlachtkühen konnten sich die Erzeugerpreise erst
zum Jahresende erholen. Die Verfügbarkeit der Rinder ist eher knapp. Allerdings
läuft der Export von Rindfleisch nicht so umfangreich wie in den letzten
Jahren. Eine Ursache dürfte die geringere Kaufkraft in Südeuropa sein. Die
heimische Produktion wird im nächsten Jahr leicht ansteigen, der Verbrauch
jedoch leicht sinken, sodass mit einem steigenden Selbstversorgungsgrad
gerechnet werden kann.
Geflügel
Die gesamte Erzeugung von Geflügelfleisch in
Deutschland entwickelte sich in den letzten drei Jahren konstant. Auch für das
Jahr 2014 erwarten die Fachleute eine insgesamt gleichbleibende Produktion,
lediglich der Anteil der Puten ist leicht rückläufig. 69 Prozent der
Geflügelfleischproduktion entfallen auf die Hähnchenproduktion, 23 Prozent auf
die Putenproduktion und jeweils 4 Prozent auf Enten und Suppenhennen. Beim
Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch ist ein Anstieg zu beobachten. Jeder
Deutsche aß im Jahr 2013 im Durchschnitt 19,3 kg. Das sind 0,5 kg mehr als im
Vorjahr. Die Verdienstmöglichkeiten in der Geflügelmast haben sich im
Jahresverlauf verbessert. Auch für das kommende Jahr erwarten die
Marktbeteiligten keine Expansion der Geflügelproduktion. Die Preise werden in
den ersten Monaten 2014 nicht ansteigen, bei Puten eher abfallen.
Eier
Die Preise für Eier schwankten in den letzten Jahren
enorm. Im Jahr 2012 lagen die Eierpreise auf einem relativ hohen Niveau, das im
Jahr 2013 nicht mehr erreicht werden konnte. Inzwischen sind die Preise wieder
stabil. Maßgebend für den wirtschaftlichen Erfolg der Eiererzeugung bleibt die
Höhe der Futtermittelpreise. Die Marktbeteiligen prognostizieren, dass die
Bestände in den ersten Monaten des nächsten Jahres rückläufig sein werden. Die
Preise werden dem Saisonverlauf folgen, nach Weihnachten abfallen und sich
etwas über dem Vorjahresniveau einpendeln. Erst das Ostergeschäft wird belebend
wirken. Ein Spielraum für weitere Preissenkungen ist aufgrund der hohen
Futterkosten nicht gegeben.
Getreide- und Ölsaatenmarkt
Der lang anhaltende Winter 2012/2013 sowie die
überwiegend feuchte und kühle Witterung im Frühjahr 2013 sorgten für einen
schwierigen Jahresstart bei Getreide und Ölsaaten. Doch die
Wintergetreidebestände kamen mit diesen Bedingungen gut zurecht, dagegen litten
Sommergetreide und Mais unter der nassen und kalten Witterung. Anfang Juni kam
es dann zu Überschwemmungen von über 300.000 Hektar landwirtschaftlicher
Nutzflächen vor allem in Bayern, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Angesichts dieser Verhältnisse übertraf das Gesamtergebnis der Ernte 2013
letztlich mit 47,4 Millionen Tonnen Getreide und 5,8 Millionen Tonnen Raps die
Erwartungen. Die Durchschnittsergebnisse dürfen allerdings nicht über die hohen
regionalen Unterschiede hinwegtäuschen. Die Preise für Ackerbauerzeugnisse
entwickeln sich seit Sommer 2013 rückläufig.
Kartoffeln
In diesem Jahr ist die Kartoffelernte mit 9,2 Millionen
Tonnen um knapp 18 Prozent niedriger als der mehrjährige Durchschnitt.
Zugenommen hat allerdings die Fläche von 238.000 Hektar im vergangenen Jahr auf
241.000 Hektar im Jahr 2013. So ist zumindest der abnehmende Trend bei den
Anbauflächen gestoppt. Hauptursache für die historisch niedrige Erntemenge
waren die widrigen Witterungsverhältnisse. Eine weitere Flächenausdehnung für
das kommende Jahr ist allerdings nicht abzusehen.
Obst und Gemüse
Die Obst- und Gemüsemärkte zeigen sich zum Jahreswechsel fest und freundlich. Insbesondere bei Äpfeln treffen Angebot und Nachfrage passend zueinander, nicht zuletzt weil die Lagerbestände deutlich niedriger sind als sonst. Die Zeichen bei der Vermarktung von Lagergemüse, wie Weißkohl, Rotkohl, Möhren, Sellerie und Wirsing, stehen recht freundlich. Hier konnten annähernd normale Ernten eingefahren werden, die Verkäufe verlaufen zügig. Die Preise werden auch in den nächsten Monaten stabil bleiben.
DBV