Agrarrohstoffe steigen weiter
Handel
Agrarrohstoffe verteuern sich
Der Agrarrohstoff-Index der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) für die wichtigsten in Deutschland erzeugten Agrarrohstoffe hat im April 2011 wieder spürbar zugelegt. Mit 140,6 Indexpunkten lag der Aprilwert für die 13 im Index enthaltenen Agrarprodukte rund drei Indexpunkte oder 2,3 Prozent höher als im März 2011. Damit setzt sich der Aufwärtstrend des Indikators für die wirtschaftliche Entwicklung in der deutschen Landwirtschaft nach einer kurzen Pause im März weiter fort. Mit dem zuletzt erreichten Niveau sind die Rohstoffpreise inzwischen fast wieder auf dem bisherigen Höchstniveau vom Frühjahr 2008 angekommen.
Die Ursache für den
erneuten Anstieg des Agrarrohstoff-Index sind vor allem höhere Preise für
Brotgetreide, Raps und Schlachtschweine. Die Preisdelle des Vormonats war beim
Getreide durch einen Kursrutsch an den Terminmärkten zustande gekommen.
Auslöser des damaligen Kurseinbruches war eine massive Verkaufswelle
spekulativer Anleger infolge der Ereignisse in Japan und Libyen. In den Wochen
danach setzten sich aber wieder fundamentale Fakten durch. So sind die Ernteaussichten
in Nordamerika, Europa und nicht zuletzt auch in Deutschland durch Trockenheit
gedämpft. Der hohe weltweite Verbrauch lässt die Endbestände bei den meisten
Getreidearten schrumpfen und sorgt so trotz zwischenzeitlich schwankender
Börsenkurse für anhaltend hohe Getreidepreise. Bei den Schweinen sorgte das
sommerliche Wetter in den vergangenen Wochen für gute Umsätze mit Grillartikeln
und anziehende Schlachtpreise. Auch die Preise für Milch, Geflügel und
weibliche Schlachtrinder zogen im April an, während Bullen deutlich preiswerter
wurden.
Für den Mai rechnen Marktteilnehmer mit stabilen bis nochmals festeren Preisen. Getreide und Ölsaaten dürften jedenfalls mindestens bis zur Ernte knapp bleiben. Bei Milch werden die Preise vorerst durch eine stabile Nachfrage im In- und Ausland gestützt und die Schweinepreise zeigen saisonal zum Sommer hin in der Regel feste Tendenzen.
AMI