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Handel
Etikettenschwindel oder Seifenblase?
Die Tierschutzorganisation PETA hat am Mittwoch schwere Vorwürfe gegen Brandenburgs größten Eierproduzenten und gegen eine Biofarm erhoben. Rund 300.000 Eier sollen nach Recherchen der Tierschützer fälschlicherweise als Freiland- und Bioeier etikettiert worden sein, obwohl sie aus der Bodenhaltung stammen. Gegen Landkost Ei und den Biohof Deersheim wurde Strafanzeige gestellt.
In einer Pressemitteilung wehrte sich Landkost Ei und verwies auf die Aufstallungsverordnung im Rahmen der Geflügelpest. Weil in Sachsen eine Ente den auch für den Menschen gefährlichen H5N1-Virus aufwies, hat der Landkreis Dahme-Spree am 20. Oktober für die Gemarkung Bestensee die Aufstallung auch für Freilandhühner angeordnet. Damit vor allem Biobetriebe dadurch nicht ihre Kennzeichnung verlieren, sieht die Geflügelpestverordnung vor, dass dennoch die Eier 12 Wochen lang als Freilandeier verkauft werden dürfen.
Für Dr. Heinz Pilz, Geschäftsführer der Landkost Ei sind die Vorwürfe der Tierschützer falsch und nur dadurch zu erklären, dass sie sich nicht mit den Verordnungen auskennen.
Dr. Edmund Haferbeck von PETA hingegen bleibt bei seinen Vorwürfen und sagt, dass die Videoaufnahmen zur Dokumentation des Etikettenschwindels bereits aus dem Sommer stammten.
Edeka ist einer der Handelsketten, die von Falschetikettierungen betroffen wären und will ein unabhängiges Prüfinstitut beauftragen, der Sache nachzugehen.
VLE