„Aktion Tierwohl“ bei Westfleisch

Handel

Westfleisch: Eber bald mit Handelswertabrechnung

Während die Schlachtkonzerne Tönnies und Vion bereits in großem Stil ausgemästete Eber abnehmen, halten sich die Aktivitäten der Westfleisch auf diesem Gebiet noch in engeren Grenzen. Wie der Einkaufsleiter Landwirtschaft der Westfleisch, Josef Beuck, am vergangenen Mittwoch gegenüber der Agra Europe erklärte, schlachtet Deutschlands größter genossenschaftlicher Fleischverarbeiter nunmehr die ersten Eber, und zwar im Rahmen der „Aktion Tierwohl“.

Verzicht auf Kastration

Diese Initiative hatte Westfleisch Ende November als praxistaugliche Lösung für überprüftes Tierwohl vorgestellt. Der Verzicht auf die Kastration ist dabei fester Bestandteil des Anforderungskatalogs an die Landwirte. Aktuell wird das Programm dem Handel vorgestellt. „Wir sind mitten in der Akquise“, erklärte Beuck und betonte, dass die offizielle Vorstellung des Zeichens erst wenige Wochen zurückliege. Es gebe erste positive Signale und die Gespräche liefen.
Ziel der Westfleisch sind zunächst 650.000 Schweine nach Tierwohlstandard; aktuell erfüllen bereits 350 000 Schweine den „Animal Welfare“-Standard, das heißt unter anderem Verzicht auf die Kastration. Die ersten 15 Betriebe sind bereits heute mit Ebern am Schlachtband. Geschlachtet werden die Tiere am Standort Coesfeld. Dort erfolge auch die traditionelle „Koch- und Bratprobe“, erläuterte Beuck zum Aussortieren von vereinzelt vorkommenden Ebern mit stark abweichendem Geschlechtsgeruch. Das Vorkommen dieser „Stinker“ zu verringern, ist eine der Hauptaufgaben auf dem Weg, den bis 2018 europaweit angestrebten Ausstieg aus der Ferkelkastration zu schaffen.

ISN

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