Amazon rettet die LEH-Vielfalt

Handel

Amazon bietet Überlebenschance im Lebensmittelhandel

Alle lieben Tante Emma. Doch niemand rettet sie. Zuletzt hat sogar ein Bundeswirtschaftsminister durch die Opfergabe Kaiser´s an die Marktmacht der Lebensmittelkonzerne die „Big Five“ stärker gemacht und die Vielfalt reduziert.

Seit kurzem räumt Amazon die Branche auf. Der Bio-Supermarkt Basic verteilt seine Ware über Amazon und die Supermarktkette Feneberg aus dem Allgäu, mit 75 Filialen in Süddeutschland immer ein Übernahmekandidat, arbeitet mit dem Internetriesen zusammen.

Was deutsche Lebensmittelhändler unterhalb der fünf Mächtigen dazu treibt, hat Thomas Gutberlet in der Lebensmittel Praxis dargelegt. Ein regionaler Player habe es schwer, sich national zu vergrößern: „Amazon macht es gut und hat große Marktbedeutung“. Am Ende werde Tegut bekannter und kann sich leichter in Richtung Süden ausbreiten.

Amazon sammelt offenbar die Verlierer des Konzentrationswettbewerbs ein und ist dabei der erste Gewinner. Zur Hilfe kommt der Trend, Lebensmittel immer mehr online zu bestellen. Das hat auch die Öko-Konsumenten erfasst. Ob der Fachhandel auf Dauer mit Fachberatung seine Kunden halten kann, bleibt spannend. Denn sicher sein, können die Bioladner nicht. Im Mai trafen sich Marketingexperten auf Einladung des Bundesverbandes Naturkost Naturwaren (BNN) in Fulda. LEH und Discounter haben die Themen der Biobranche längst übernommen. Stammkunden sind zwar loyal, aber Neukunden gewinnen die Bioläden zu wenig.

Bis 2018 soll ein Marketingkonzept mit Storytelling und externen Events vorliegen, um der Kleinladenbranche im Biosegment das Überleben zu sichern. Oder sie schließen sich Amazon an.

Roland Krieg

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