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Handel

US-Agrarexporte bleiben auf Rekordniveau

Die Prognose für amerikanische Agrarexporte im Wirtschaftsjahr 2017/2018 beläuft sich nach einem Plus um eine Milliarde US-Dollar auf rund 140 Milliarden US-Dollar. Deutlich höher  war der Export lediglich 2014 mit 152,3 Milliarden. Das Steuerjahr endet jeweils am 30. September des Jahres. Die Prognosen basieren also auf nur wenige Monate.

Die gute Prognose resultiert auf hohen Schätzungen für Maisexporte und DDGS. Distiller´s dried Grain with Solubles ist eine proteinreiche Schlempe aus der Ethanolherstellung und wird weltweit als Futter vermarktet. Die beiden Sortimente sollen bis 29,4 Milliarden mehr in die Exportkasse spülen. Auch bei Soja liegen Hoffnungen. Die Hülsenfrucht soll 200 Millionen mehr und dann 24,1 Milliarde US-Dollar erzielen.

Demgegenüber meldet das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) einen nur leicht um 1,5 Milliarden steigenden Import an Agrargütern. Mit der Summe von 117 Milliarden erzielen die USA in der Summe einen Handelsüberschuss. 23 Milliarden US-Dollar. Der Anstieg der Importe resultiert überwiegend aus tierischen Produkten.

Landwirtschaftsminister Sonny Perdue ist erfreut: „Mit der Prognose von 140 Milliarden US-Dolalr wird der vierthöchste Wert aller Zeiten erreicht.“ Auch der Handelsüberschuss steigt gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Milliarden US-Dollar.

Die Handelsverbindungen nach Fernost und mit dem nordamerikanischen Handelspartner tragen am meisten zu den Steigerungen bei. China treibt speziell den Export von Sojabohnen an. Für die US-Landwirte ist das ein gutes Zeichen. Der Export trägt rund 20 Prozent der Farmeinkommen und sichert mehr als eine Million Arbeitsplätze im ländlichen Raum.

Die Weltkonjumktur springt 2018 auf zwei Prozent und steigert die Nachfrage in Industrie- und Entwicklungsländern. Die Schwellenländer Russland, Indien, Brasilien und China sowie Indonesien weisen in diesem und im nächsten Jahr ein Wachstum von über 4,4 Prozent auf. Das Agrarministerium begründet das Exportwachstum aber auch im schwächeren Dollar, der zu Beginn des Jahres 2018 gegenüber den Wettbewerbern noch weiter nachlassen soll. Mit Preisen zwischen 53 und 55 US-Dollar je Barrel bleibe auch der Edölpreis niedrig. Für die Landwirte bringt das eine Entspannung bei vielen Betriebsmitteln wie Dünger und Diesel.

Sorgenkinder bleiben die südamerikansichen Länder. Brasilien soll sich wie Argentinien von der Rezession erholen. Doch nach einem Wachstum von 0,3 Prozent in diesem Jahr sind für 2018 auch nur 1,5 Prozent prognostiziert. Brasiliens Wirtschaft wird derzeit vor allem durch die Binnennachfrage stimuliert.

Für die amerikanischen Farmer ist die Welt zweigeteilt. Warren Preston aus dem USDA verwies zwar auf die um sechs Prozent gestiegenen Erlöse aus der Tierproduktion, doch bei Mais und Soja sind in diesem Jahr die Erzeugerpreise wiederholt um zwei Prozent gefallen. Die Landwirte verlieren Geld. Nach Preston bleiben die Ackerbaupreise für die nächsten sechs bis zehn Jahre auf niedrigerem Niveau.

Roland Krieg

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