An der Tanke nur noch Sprit

Handel

Tankstellenshops verlieren Kunden

Jahrelang war er die letzte Rettung für Vergessliche: der Tankstellenshop mit Öffnungszeiten bis zu 22:00 Uhr oder noch länger. Er half gegen plötzlichen Heißhunger auf Pizza oder Chips und gegen die gähnende Leere im Getränkekühlschrank.
Das Tankstellenpanel der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) aus diesem Jahr hingegen zeigt: Die Nutzung der Tankstelle ist im Wandel begriffen. Weniger Tankstellenbesucher als noch vor einem Jahr sind auch Shopkäufer. Mehr als 90 Prozent der Besuche gelten wieder dem Tanken, so die Studie. 85 Prozent belassen es beim Tanken, vier Prozent suchen auch den Shop auf und nur 4,5 Prozent der Besuche gelten alleine dem Shop.
Am stärksten musste das Segment der Kaltgetränke unter dem Besucherrückgang leiden. Kauften im Jahr 2009 noch sieben Prozent Cola, Wasser oder Bier, waren es in diesem Jahr nur noch fünf Prozent. In vergleichbarer Größenordnung gingen auch die Verkäufe von süßwaren und Knabberartikel zurück. Um ein Prozent schrumpften Waren aus dem Bistro und Heißgetränke. Zulegen hingegen konnten Zeitungen und Illustrierte.
Zwar war das Wetter in den ersten fünf Monaten gerade dem Getränkeabsatz nicht förderlich, doch überwiegend resultiere das Ergebnis aus den liberalisierten Ladenöffungszeiten. Die Tankstelle hat damit ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal verloren, so die GfK. Kompensieren können das die Tankstellen nur noch durch ein gezieltes Preis- und Sortimentsangebot.

GfK / roRo

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