ANUGA öffnet in Köln

Handel

Köln deckt den Tisch für internationale Ernährungsbranche

Heute werden die letzten Wände aufgestellt, die Kühlschränke befüllt und Kabel verlegt. Am Samstag muss auf dem Kölner Messegelände alles „tipp topp“ sein. Dann eröffnet wie alle zwei Jahre die ANUGA wieder ihre Pforten und präsentiert dem Fachpublikum die neuesten Trends im Ernährungsbereich.

Mehr als 7.000 Anbieter aus 108 Ländern bieten von Insekten bis Pasta, vom Fleisch bis zu veganen Produkten ihre Sortimente an. Mal wieder ein Rekord, der die ANUGA 2013 überbietet. Zum einen gibt es erheblichen Gesprächsbedarf. Die Themen, die Deutschland bewegen, von der vegetarischen Ernährung über Rückverfolgbarkeit der Produkte und Erneuerung des Sortiments, sind Weltthemen geworden. Koelnmesse ist in Asien ebenfalls mit Ernährungsmessen vertreten und Geschäftsführerin Katharina Hamma hat daher den Rundumblick und weiß wen was interessiert. Zum anderen schwächeln vielerorts die Binnenmärkte – jeder drängt auf den Weltmarkt und kann sich auf der ANUGA sehr gut präsentieren. Diese Messe ist nicht nur auf Deutschland ausgerichtet. Zur Vorveranstaltung kamen 155.000 Einkäufer. Köln wird in den nächsten Tagen eine Drehscheibe für Anbieter und Einkäufer rund um die Welt.

Dafür bietet die ANUGA mit insgesamt zehn verschiedenen Messen von Fine Food über Tiefkühlprodukte, Fleisch und Milchmarkt das ganze Sortiment. Köln wird zum Seismometer. Die veganen Interessen nehmen zu und Köln wird im nächsten Jahr mit der „Veganfach“ diesem Interesse speziell gerecht. Schon jetzt sind rund 1.000 Unternehmen in den Hallen dabei.

Griechenland ist Partnerland der ANUGA 2015 und die Länder Island, Katar, St. Vincent und die Grenadinen stellen erstmals aus.

Deutschland sucht Absatz

Das Schaufenster zur Welt bietet deutschen Unternehmen, sich weltweit auszurichten. Nach wie vor ist der Exportmarkt Wachstumstreiber der Branche. Doch derzeit stagniert das Auslandsgeschäft, vermerkt die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) im Vorfeld. Das liege an der steigenden internationalen Konkurrenz, aber auch an geopolitischen Entwicklungen. Wie die Landwirte fordert auch die Ernährungsbranche besseren Zugang zu anderen Märkten.

Hintergrund ist die schwache Halbjahresbilanz. Zwischen Januar und Juni 2015 erwirtschaftete die Branche rund 81,9 Milliarden Euro Umsatz. Ds sind vier Prozent weniger als in der Vorjahreszeit. „Im gesättigten und hart umkämpften Inlandsmarkt erlebten die Lebensmittelhersteller einen besonders deutlichen Umsatzrückgang von wertmäßig 6,5 Prozent. Nominal hat das Auslandsgeschäft um 0,5 Prozent zugenommen.

Die Verbraucher bleiben zwar in Konsumlaune und sind bereit, mehr Geld für hochwertigere Ware auszugeben – doch Zeitstress und Konsumbewusstsein lässt sie seltener und weniger einkaufen.

Positiv bleibt aber der Rohstoffindex. Im September gingen die Preise im Vergleich zum Vormonat leicht zurück. Der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel sank um 4,1 Prozent, da die Nachfrage weniger stieg als das Angebot.

roRo

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