Attraktive Innenstädte brauchen saubere Luft

Handel

HDE kritisiert Hamburgs Dieselverbot

In Hamburg ist medienwirksam das erste Fahrverbot für Dieselkraftfahrzeuge auf zwei Straßen eröffnet worden. Für Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE), ist das eine „Bankrotterklärung der Verkehrspolitik und ein gefährlicher Irrtum mit großen Risiken für vitale Innenstädte“.

Sanktjohanser fürchtet, die Kunden weichen auf die „Grüne Wiese“ oder in das Internet aus. „Kein Zweifel: Zu attraktiven Innenstädten gehört saubere Luft. Aber dafür brauchen wir keine Fahrverbote, sondern eine ernsthafte Verkehrswende, die kreative Lösungen nach vorne bringt und sich nicht einseitig auf E-Mobilität fixiert“, so Sanktjohanser weiter. Der HDE-Präsident befürwortet Lösungen mit Lastenfahrrädern, wie das einen Tag in Berlin vorgestellte Projekt KoMoDo [1].

Für eine Entlastung des Verkehrs kann auch eine Nachtbelieferung sorgen. Der Handel teste eine große Palette an Lösungen. Allerdings: Es fehlen noch immer massentaugliche technische Angebote der Hersteller. Für den Kundenverkehr in den Stadtzentren fordert der HDE die Politik auf, den Nahverkehr weiter auszubauen.

Übrigens: „Wenn kurzfristig weitere Maßnahmen zur Luftreinhaltung unumgänglich sind, müssen die Autohersteller in die Pflicht genommen werden. Auch beim Diesel gilt das Verursacherprinzip“, so Sanktjohanser. „Am Ende dürfen nicht die Innenstädte die Leidtragenden des Dieselskandals sein.“

Lesestoff:

[1] Fünf Paketfirmen: Ein gemeinsamer Umschlagplatz: https://herd-und-hof.de/handel-/modellprojekt-lastenfahrrad-fuer-die-letzte-meile.html

roRo

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