Auch die Industrie hadert mit der Methanemission

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Methan außerhalb der Landwirtschaft

Als starkes Treibhausgas trägt Methan zu einem Drittel der Klimaerwärmung bei. Methan verbleibt zwar nicht lange in der Atmosphäre und wird nach zehn bis 12 Jahren zu Kohlendioxid abgebaut. Es wirkt aber über einen Zeitraum von 100 Jahren 28 Mal stärker und über 20 Jahre hinweg 86 Mal stärker als Kohlendioxid. Zudem wirkt Methan zerstörerisch auf das Ozon und wirkt negativ auf die Atemwege. 60 Prozent des weltweiten Methans gelangen anthropogen verursacht in die Atmosphäre. Ein Viertel bis ein Drittel davon entsteht bei der Nutzung und Förderung fossiler Energien, ein Viertel entsteht in der Abfallwirtschaft und rund die Hälfte stammt aus der Landwirtschaft.

Die Europäische Kommission schlägt im Rahmen der EU-Verordnung 2019/942 eine Verringerung der Methanemissionen vor. Darin eingebettet ist die Klimaneutralität der Land- und Forstwirtschaft. Für den nicht-landwirtschaftlichen Bereich fehlt es derzeit noch an konkreten Vorstellungen, Methan zu reduzieren. Daran arbeiten die beiden EU-Parlamentsausschüsse für Umwelt und für Industrie. Mehr als 100 Länder haben auf der Weltklimakonferenz in Glasgow (COP26) im Jahr 2021mit dem „Global Methan Pledge“ die Reduzierung ihrer Methanemissionen gegenüber 2020 bis zum Jahr 2030 um ein Drittel zu senken.

Darauf zielen die am Dienstag zur Abstimmung gestellten Änderungsanträge ab. Die Koberichterstatterin Jutta Paulus (Die Linke, Deutschland) berichtet, dass Länder wie Ägypten, Nigeria und die USA an ähnlichen Regelungen arbeiten. Wichtig ist nach der italienischen Berichterstatterin Silvia Sardone (Identitäre, Italien) die genaue Messung der Methanquellen. Denn im Gegensatz zur Landwirtschaft sind die Lecks in der Industrie nicht alle bekannt und Messungen müssen auch aus stillgelegten Bergbaugebieten erfasst werden. Die tschechischen Abgeordneten lehnen daher eine verpflichtende Messung an allen inaktiven Bohrlöchern mit Sensoren rundum ab. Die elektrischen Sensoren erhöhten die Explosionsgefahr. Wegen wechselnder atmosphärischer Bedingungen sei zudem eine exakte Methanemission nicht möglich. Das vor Ort entstehende Grubengas müsse in die Verordnung für eine energetische Verwertung aufgenommen werden. Die Tschechien hat seine Ablehnungsgründe in einem Sonderpapier zusammengetragen.

Nach Sardone bleibt auch ein Totalverbot des Ablassens Sicherheitsproblem, weil eine Anreicherung von Methan zu einem Explosionsrisiko führt. Der rumänische Sozialdemokrat Dan Nica führte an, dass die erdgasanlagen in seinem Land alle aus den 1960er Jahren stammen und kaum noch sanierungsfähig sind. Die Umsetzung würde den Gaspreis in Rumänien mehr als verdoppeln.

Nicht nur die Landwirtschaft hadert mit dem Thema der Reduktion von Methanemissionen.

Roland Krieg

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