Ausschreibung erneuerbare Energien in Argentinien

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Investitionen in Argentiniens erneuerbare Energien

Im Jahr 2013 hat der Durchschnittsargentinier 3.175 kWh Strom verbraucht. Tendenz steigend, auch wenn die wirtschaftliche Lage sich nur langsam erholt. Das Land hat umfangreiche Schiefergasvorkommen, deren wirtschaftliche Erschließung jedoch stark vom aktuellen Erdölpreis abhängt. Bis 2023 will das Land sich mit Energieträgern selbst versorgen, was nach Schätzungen des Beratungsunternehmen Abeceb jährlich elf Milliarden US-Dollar benötigt.

Vor dem Hintergrund aufstrebender erneuerbarer Energien hat Argentinien aber auch große Reserven an Biomasse, Wind und Sonne. Hohe Investitionssummen fließen in Großprojekte der Wasserkraft. So sollen die Wasserkraftwerke Jorge Cepernic und Néstor Kirchner, die Werke Los Blancos I und II sowie das Werk Chihuido I rund 3.000 MW Kapazität bereithalten. Die zum Teil aus China finanzierten Projekte umfassen eine Investitionssumme von 8,3 Milliarden US-Dollar. Nur bei Cepernic und Kirchner haben die Bauarbeiten bereits begonnen. Zusätzlich wurde in Zusammenarbeit mit Brasilien ein binationales Projekt am Uruguay-Fluss für weitere 2.200 MW aufgelegt.

Die neue Regierung steht für Investitionsplanungen und -sicherheit und will diese zum Motor von Wachstum und Entwicklung machen. Dazu sollen jährlich rund 30 Milliarden US-Dollar in den Ausbau der Infrastruktur fließen. Reformen zur Aktivierung der inländischen Kapital- und Produktionsreserven gelten German Trade and Invest (GTAI) als Chancen des neuen Wirtschaftsjahres.

Doch muss es nicht immer die große Energie sein. Aktuell hat die argentinische Botschaft in Berlin die Ausschreibung für 1.000 MW erneuerbare Energie-Kapazität für das Ministerium für Energie und Bergbau veröffentlicht. Bis 2025 will das Land zehn GW erneuerbare Energien installieren und einen Anteil von neuen Energien an der Stromversorgung von 20 Prozent erreichen. Der Weg ist noch weit. Bis Ende 2017 soll der Anteil von derzeit 1,7 auf acht Prozent erhöht werden.

Die Ausschreibung umfasst Anlagen von insgesamt 600 MW Wind, 300 MW Solar, 65 MW Biomasse, 20 MW Kleinwasserkraft und 15 MW Biogas. Bis zum 12. Juni läuft eine öffentliche Konsultation zu den vorläufigen Fassungen der Ausschreibungsunterlagen.

Lesestoff:

Details und Beteiligungsmöglichkeiten finden Sie unter der Webseite der Strommarkt-Verwaltungsgesellschaft Cammesa http://portalweb.cammesa.com/Pages/RenovAr.aspx

Roland Krieg

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